Photovoltaik Module
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Umwelt

45 Prozent der Tiroler Energie sind erneuerbar

Laut der Energiebilanz der Statistik Austria liegt Tirol mit dem erneuerbaren Energie-Anteil über dem Bundesschnitt. Trotzdem sei man von der angestrebten Energie-Autonomie noch ein gutes Stück entfernt und müsse weiter am Ausbau arbeiten, so die Politik.

Laut Statistik Austria ist der Gesamtenergiebedarf in Österreich 2019 im Vergleich zu 2018 um 1,2 Prozent gestiegen. Der Anteil erneuerbarer Energieträger beträgt bundesweit im Durchschnitt aktuell rund ein Drittel. Tirol schneidet prinzipiell gut ab: Mit einem erneuerbaren Anteil von 45 Prozent liegt man deutlich über dem Bundesschnitt. Vor 15 Jahren waren es noch 37 Prozent in Tirol gewesen.

„Von der angestrebten Energieautonomie Tirols 2050 sind wir trotz einiger Fortschritte allerdings noch immer ein gutes Stück entfernt“, bilanzierte Energiereferent Josef Geisler (ÖVP). Die Steigerung der Effizienz und der Ausbau der heimischen erneuerbaren Energie aus Wasserkraft, Biomasse, Umweltwärme und Photovoltaik (PV) blieben somit eine Herausforderung.

Photovoltaik-Anlage
ORF
Immer mehr Energie in Tirol wird aus Photovoltaikanlagen erzeugt

Photovoltaik hat Steigerungs-Potential

Die Energieerzeugung aus Photovoltaik konnte in Tirol von 2018 auf 2019 um mehr als 13 Prozent gesteigert werden, hier liege aber noch viel Potential. "Im Rahmen der Tiroler Konjunkturoffensive nehmen wir viel Geld in die Hand. Allerdings ist es derzeit nicht möglich, die Bundesförderungen für den PV-Ausbau im Privatbereich mit Landesmitteln aufzustocken“, sah LHStv Geisler in den geltenden Förderrichtlinien einen Hemmschuh für einen rascheren PV-Ausbau.

Der Energiebedarf in Tirol sei trotz dynamischer Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung 2019 gegenüber 2018 lediglich um etwas mehr als ein Prozent gestiegen. Auch gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 zeige sich eine stabile Situation. In diesem Zeitraum sei der Energiebedarf in Tirol um knapp zwei Prozent gestiegen (Österreich plus drei Prozent).

Industrie senkte Bedarf und steigerte Effizienz

Die Tiroler Industrie habe die Energieeffizienz in den vergangenen 15 Jahren massiv gesteigert und ihren Energiebedarf gleichzeitig deutlich verringert, urteilte Geisler. „Die weitere Ökologisierung der Produktion – zu der wir uns alle bekennen – muss gerade auch aufgrund der aktuell schwierigen Wirtschafts- und Beschäftigungslage mit Bedacht und Umsicht erfolgen.“ 2019 lag der Energiebedarf der Tiroler Industrie knapp zehn Prozent unter dem Schnitt der letzten 15 Jahre. Im Vergleich zu dem Jahr davor wurde die benötigte Energiemenge laut Statistik Austria um 5,9 Prozent gesenkt.

Ladestation E-Auto
ORF.at/Georg Hummer
Der Anteil an Elektroautos ist in Tirol noch gering, steigt aber

Verbesserung bei Verkehr und Privathaushalten nötig

Im Verkehr hat sich der Energiebedarf in Tirol seit 2005 hingegen um mehr als elf Prozent erhöht. Von 2018 auf 2019 betrug die Steigerungsrate in Tirol 1,5 Prozent und liegt damit unter der österreichweiten Zunahme von 2,1 Prozent. VP-Energiesprecher Anton Mattle sieht eine große Herausforderung in der boomenden Elektromobilität: „Wer E-Mobilität ausbauen will, muss sich auch zur Energieproduktion bekennen. Gerade deshalb ist der Ausbau der Wasserkraft für Tirol alternativlos“, so Mattle.

Nach wie vor keine rückläufige Tendenz gibt es beim Energiebedarf privater Haushalte. Der Anstieg des Endenergieeinsatzes um rund zehn Prozent seit 2005 entsprach in etwa dem Bevölkerungsanstieg, es müsse jedoch gelingen, auch hier den Energiebedarf zu reduzieren, so ÖVP-Energiereferent Josef Geisler.