Am Samstagvormittag kam es im Bereich der Kreuzjochbahn 2 zu einem Lawinenabgang im freien Gelände
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Chronik

Keine Verletzten nach drei Lawinen

Am Samstag sind sowohl bei Kappl (Bezirk Landeck) als auch im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land) Lawinen abgegangen. In Kappl wurden drei Menschen, darunter ein Kind, teilweise verschüttet, konnten aber allesamt unverletzt geborgen werden.

Die Lawine bei Kappl löste sich um kurz nach 11.00 Uhr. Offenbar hatte ein bislang unbekannter Schifahrer das Schneebrett auf einer Seehöhe von etwa 2.330 Metern ausgelöst. Laut Polizei bahnten sich die Schneemassen ihren Weg über teilweise steiles Gelände und erfassten drei unabhängig voneinander fahrende Wintersportler: Einen 20-jährigen Snowboarder aus dem Bezirk Landeck, einen 49-jährigen Skifahrer aus Innsbruck und ein 12-jähriges schifahrendes Kind aus Innsbruck.

Suche nach mutmaßlichem Auslöser

Alle drei Personen wurden teilweise bis zur Schulter verschüttet, konnten laut Polizei aber rasch ausgegraben werden. Zunächst wurde angenommen, dass der Auslöser des Schneebrettes ebenfalls verschüttet wurde, da im Anriss Bereich eine eindeutige Schispur zu sehen war. Deshalb wurde eine großangelegte Suchaktion gestartet, an der insgesamt 70 Einsatzkräfte und zwei Hubschrauber teilnahmen. Nachdem der Lawinenkegel mittels LVS-Gerät, Suchhunden, Sondierketten und dem „Recco-Gerät“ abgesucht wurde, konnte der Sucheinsatz gegen 13.00 Uhr abgebrochen werden. Alle drei teilweise verschütteten Personen blieben unverletzt.

Sucheinsatz nach einer Lawine bei Kappl
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In Kappl konnten drei teilweise Verschüttete unverletzt geborgen werden

Zwei Lawinen im Stubaital

Die Lawine über Fulpmes dürfte sich fast zeitgleich um kurz vor 11.00 Uhr im Schigebiet Schlick 2000 im Bereich der Kreuzjochbahn 2 im freien Gelände gelöst haben. Laut Auskunft der Leitstelle Tirol begann die Bergrettung umgehend mit der Suche nach möglichen Verschütteten. Neben der Bergrettung und der Alpinpolizei standen die Hubschrauber Libelle und Christophorus 1 im Einsatz.

Nach einer guten Stunde habe der Hubschrauber den Einsatz abgebrochen. Bergretter blieben vor Ort, konnten den Hang aber nicht mehr betreten, da die Gefahr weiterer Lawinenabgänge als zu hoch eingeschätzt werde, hieß es. Die Suche habe aber keine Hinweise auf Verschüttete ergeben, meldete die Polizei.

Polizeihubschrauber beim Einsatz im Stubaital
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Im Stubaital gingen am Samstag gleich zwei Lawinen ab

Weitere Lawine über Neustift

Um kurz vor 14.00 Uhr wurde eine weitere Lawine in einem Skigebiet im Stubaital gemeldet. Laut Polizei ging die Lawine im Bereich des Stubaier Gletscher auf über 2.000 Metern Seehöhe ab. Zunächst waren zwei mögliche Verschüttete befürchtet worden. Laut Auskunft der Polizei habe sich das aber nicht bestätigt, es gebe keine Hinweise auf Verschüttete, hieß es.