Altar im Innsbrucker Dom
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Religion

Nur wenige Kirchenaustritte im Vorjahr

Die Diözese Innsbruck hat im Vorjahr ein leichtes Minus bei der Zahl ihrer Mitglieder hinnehmen müssen. Der Rückgang auf nunmehr 369.768 Personen fiel dabei deutlich kleiner aus als im Jahr zuvor. Gelobt wurde bei der Präsentation der Zahlen die Zahlungsmoral der Tiroler beim Kirchenbeitrag.

Mit Jahreswechsel betrug die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in der Diözese Innsbruck 369.768. Genau 3.662 Menschen beendeten 2020 ihre Mitgliedschaft, das bedeutete ein Minus von 1,14 Prozent gegenüber 2019.

Prozentuell und auch in absoluten Zahlen verließen im vergangenen Jahr wesentlich weniger Personen die katholische Glaubensgemeinschaft in der Diözese als in den Jahren davor. 283 Menschen traten wieder in die Kirche ein, 37 Personen widerriefen ihren angekündigten Austritt. Von anderen Religionsgemeinschaften traten sechs Personen über.

Bischof Hermann Glettler spricht von erfreulichen Zahlen

"Die aktuellen Zahlen sind erfreulich und ermutigen uns in der Aufmerksamkeit für die Herausforderungen unserer Zeit nicht nachzulassen“, erklärte Bischof Hermann Glettler.

Das belastende Jahr 2020 habe gezeigt, dass aufgrund der vielen Erschütterungen die Sehnsucht nach einer verlässlichen Orientierung gewachsen sei. Man wolle mit allen, die die Kirche verlassen haben, weiterhin in Kontakt bleiben, sofern dies gewünscht werde, betont der Innsbrucker Bischof.

Bischof Hermann Glettler
ORF
Bischof Hermann Glettler will mit den Ausgetretenen in Kontakt bleiben

Das soeben gestartete Petrus-Canisius-Jahr soll den Schatz des christlichen Glaubens wieder verständlich machen, wünschte sich Glettler – mehr dazu in Diözese Innsbruck feiert Petrus-Canisius-Jahr. Im abgelaufenen Jahr wurde laut Bischof Hermann Glettler deutlich, dass es nicht weniger, sondern mehr Seelsorge brauche.

Zahlungsmoral der Tiroler wird gelobt

Laut Michael Unterguggenberger, Diözesanreferent für Kirchenbeitrag, ist im abgelaufenen Jahr der Anteil der neu in das Gebiet der Diözese Zugezogenen unter denen, die ihre Mitgliedschaft beenden, auffallend hoch: „Viele davon sind zum Studieren nach Innsbruck gekommen.“ Jeden einzelnen Fall überprüfe er persönlich.

Besonders schmerzhaft bezeichnete Unterguggenberger den Abgang derer, die sich ohne weitere Kontaktaufnahme verabschieden. Zugleich lobte er die Zahlungsmoral der Tiroler: „Das ist nicht überall so!“ Die Diözese Innsbruck nahm im vergangenen Jahr 49,8 Millionen Euro Einnahmen ein. 2018 waren es 50,3 Millionen. Davon stammten 33,8 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2018: 35,2 Millionen), das Ergebnis fiel mit zwei Millionen Euro positiv aus.

Leichter Rückgang österreichweit zu verzeichnen

Österreichweit gab es mit Jahreswechsel 4,91 Millionen Katholiken. 2019 waren es laut amtlicher Statistik der Österreichischen Bischofskonferenz 4,98 Millionen Katholiken. Das entspricht einem Rückgang der Mitgliederzahl von rund 1,5 Prozent.