Das beschmierte Denkmal für die Euthansieopfer in Zirl
zeitungsfoto.at
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Chronik

Denkmal für Euthanasieopfer beschmiert

Unbekannte Täter haben in Zirl das Denkmal für die Euthanasieopfer beschmiert und mit Parolen verunstaltet. Die Polizei sucht nach den Tätern. Das Denkmal war 2014 als Erinnerung an fünf Opfer der NS-Euthanasie aus Zirl errichtet worden.

Mit Farbspray wurden das Denkmal und ein Mülleimer daneben von den Unbekannten besprüht. Unter anderem mit dem Namen „HÖSS“. Offenbar dürfte damit Rudolf Höß gemeint sein, der Kommandant des Nazi-Konzentrationslagers Ausschwitz. Daneben wurden von den Tätern aber auch Kürzel wie „THC“ oder „420“ aufgeprüht – als Hinweis auf Drogen.

Laut Polizei ergebe sich deshalb noch keine Bewertung als rechtsextreme Tat. Der Vandalenakt, mit dem das Andenken an Nazi-Opfer beschädigt wurde, muss nach bisherigen Ermittlungen zwischen Neujahr und 4. Jänner erfolgt sein. Die Polizei bittet um Hinweise, die zu den Tätern führen könnten.

Beschädigte Gedenkstätter für Opfer der NS-Euthanasie in Zirl
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Forschungen über Euthanasieopfer aus Zirl führten zur Errichtung der Gedenkstätte am Kalvarienberg

Denkmal nach Forschungarbeit an Abendschule errichtet

Das Denkmal für die Euthanisieopfer wurde im September 2014 eingeweiht. Es wurde in Folge von Nachforschungen errichtet, die die Zirlerin Brigitte Zach im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit für das Abendgymnasium in Innsbruck anstellte. Ihre Idee für eine Gedenkstätte wurde von der Gemeinde Zirl dann aufgegriffen.

Während der NS-Zeit wurden fünf Zirler Mitbürgerinnen und Mitbürger im Zuge des Euthanasieprogramms der Nazis in der Tötungsanstalt Hartheim und in der Pflegeanstalt Niedernhart in Oberösterreich ermordet. Das Denkmal für sie wurde nach einem Künstlerwettbewerb am Kalvarienberg oberhalb von Zirl errichtet.