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Hermann Hammer
Hermann Hammer
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Fast jeder Fünfte ist im Ausland geboren

Fast jeder Fünfte in Tirol Lebende ist im Ausland geboren. Das zeigen die neuesten Daten des Österreichischen Integrationsfonds. In den letzten fünf Jahren ist der Anteil der Personen mit ausländischem Geburtsort angestiegen. Deutschland ist dabei unter den Herkunftsländern am stärksten vertreten.

Auffallend ist eine sehr unterschiedliche Verteilung im Ausland Geborener in Tirol. Jungholz im Bezirk Reutte und Außervillgraten in Osttirol sind die gegensätzlichsten Ortschaften, was den Anteil im Ausland geborener Menschen betrifft. In der Außerferner Gemeinde Jungholz, das nur von Deutschland her erreichbar ist, sind 87,7 Prozent der Bewohner nicht in Österreich auf die Welt gekommen. In Außervillgraten sind es dagegen nur 1,9 Prozent.

Der Bezirk Lienz weist mit 7,1 Prozent mit Abstand den geringsten Anteil im Ausland Geborener auf. Innsbruck-Stadt ist hingegen der Bezirk mit dem höchsten Anteil. 31,5 Prozent der in Innsbruck Lebenden sind im Ausland geboren, gefolgt vom Bezirk Reutte mit 24,5 Prozent. Der Tiroler Durchschnittswert liegt bei 18,9 Prozent und liegt damit etwas unter dem österreichischen Mittel von 19,8 Prozent. Am 1. Jänner 2020 lebten etwa 143.300 Personen mit ausländischem Geburtsort in Tirol.

Deutsche die größte Ausländergruppe

Rund 41.400 Personen mit Geburtsort in Deutschland stellten wie bereits in den Jahren zuvor die größte Gruppe. Mit großem Abstand folgten auf den Plätzen zwei bis fünf in der Türkei (17.100), in Bosnien-Herzegowina (10.800), Italien (9.500) und Ungarn (6.400) geborene Bürgerinnen und Bürger. Seit dem 1. Jänner 2015 stieg die Zahl der Personen mit ausländischem Geburtsort in Tirol um 19,6 Prozent.

Tirolerinnen bekommen weniger Kinder

Im Jahr 2019 zogen 14.000 Menschen aus dem Ausland nach Tirol, 10.500 zogen ins Ausland. Mit rund 3.500 stellten Deutsche auch unter den Zugezogenen die größte Bevölkerungsgruppe. Die Kinderzahl pro Frau ist in Tirol in den letzten fünf Jahren etwas zurückgegangen. 2015 waren es im Durchschnitt 1,53 Kinder, 2019 waren es 1,47. Damit liegt Tirol aber nach wie vor über dem österreichischen Schnitt von 1,41.

Mehr Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache

Gestiegen ist in den Jahren seit 2015 der Anteil der Schülerinnen und Schüler in Tirol, die eine andere Umgangssprache als Deutsch haben. Im Schuljahr 2015/16 waren es 16,5 Prozent, im Schuljahr 2018/19 17,8 Prozent. Im Pflichtschulbereich ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache am höchsten, am geringsten an Berufsschulen.

Relativ geringe Ausländer-Arbeitslosigkeit

Was die Arbeitslosigkeit betrifft, so lag die Quote der Österreicherinnen und Österreicher in Tirol im Jahr 2019 bei 4,2 Prozent, bei ausländischen Staatsangehörigen bei 5,6 Prozent. Damit konnte Tirol mit deutlich besseren Werten als im Bundesdurchschnitt aufwarten (6,4 beziehungsweise 10,8 Prozent). Tirol hatte damit hinter dem Burgenland bundesweit die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter Ausländerinnen und Ausländern.

Auch beim Einkommen stehen ausländische Staatsangehörige in Tirol relativ gut da. Im Jahr 2018 hatten sie im Durchschnitt ein Nettojahreseinkommen von 22.300 Euro. Das lag zwar deutlich unter dem der Österreicherinnen und Österreicher mit 26.000 Euro, war aber innerhalb von Österreich das zweithöchste Einkommen von ausländischen Bewohnern.