Unter der Schneelast umgestürzter Baum im Gemeindegebiet von Kals in Osttirol
APA/EXPA/Johann Groder
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Chronik

Große Waldschäden durch Schnee in Osttirol

Die Starkschneefälle Anfang Dezember haben in Osttirol erneut große Schäden in den Wäldern verursacht. Das Schadensausmaß erreichte zwar nicht die Dimensionen wie bei den Extremwetterereignissen 2018 und 2019, das Land kündigte aber Hilfe an.

Nach dem Sturmtief Vaia im Herbst 2018, das neben Vermurungen und Überschwemmungen auch große Waldschäden hinterließ, und dem Tief Ingmar mit den massiven Schneefällen im November 2019 haben die tagelangen Niederschläge heuer im Dezember neuerlich ihre Spuren in den Osttiroler Wäldern hinterlassen. In der Landesforstdirektion rechnet man mit weiteren 120.000 bis 150.000 Kubikmetern Schadholz in Osttirol durch das Tief Virpy im heurigen Frühwinter. Genau lasse sich das Ausmaß aber erst im Frühjahr beziffern, hieß es in einer Aussendung am Sonntag.

Bereits die Extremwettersituationen in den beiden vorangegangenen Jahren hatten in Osttirol Schadholz im Ausmaß von 1,3 Millionen Kubikmetern verursacht – mehr dazu in Erneut große Schäden in Osttirols Wäldern. Der Großteil davon konnte inzwischen aufgearbeitet werden. 4,5 Millionen Euro an Förderungen sind dafür geflossen. Weitere 5,5 Millionen Euro für die Waldeigentümer kamen aus dem Katastrophenfonds. Laut Land Tirol musste in erster Linie verhindert werden, dass sich der Borkenkäfer ausbreiten kann. Das langfristige Ziel sei vor allem, die Schutzfunktion des Waldes wieder herzustellen.

Bäume biegen sich unter der Schneelast nach den Extremniederschlägen Anfang Dezember 2020
APA/EXPA/Johann Groder
Viele Bäume konnten der Schneelast bei den Starkniederschlägen Anfang Dezember nicht Stand halten

Neuerlich viele Einzelbäume betroffen

Wie schon beim Schneebruch durch das Tief Ingmar im Vorjahr seien auch heuer viele Einzelbäume betroffen, so die Landesforstdirektion. Vielfach seien die Schäden in entlegenen Schutzwäldern entstanden, so dass Erfassung und Aufarbeitung aufwändig sind. Großflächigere Schäden waren bei den Scheefällen vor wenigen Wochen insbesondere in Anras, Sillian, Heinfels und Obertilliach zu beobachten.

Dass das Schadenausmaß trotz Rekordschneefall diesmal bei Weitem nicht so massiv ausfiel, ist laut den Forstexperten des Landes zum einen den tieferen Temperaturen im Vorfeld zu verdanken. Dadurch sei der Boden gefroren und entsprechend verfestigt gewesen. Andererseits sei der nasse Schnee heuer erst in der zweiten Phase der Starkniederschläge an den Bäumen hängen geblieben und habe diese dann belastet – mehr dazu in Sehr viel Schnee auf Dächern und Bäumen.

Weitere Förderungen für die Osttiroler Wälder

Agrarlandesrat Josef Geisler (ÖVP) sicherte den Waldeigentümern in Osttirol nach den ersten Schadensschätzungen weitere Förderungen zu. Hauptaufgabe bleibe für das kommende Jahr, den Borkenkäfer in Schach zu halten und so Folgeschäden vorzubeugen. Nach der Aufarbeitung des Schadholzes sei ein weiterer Schwerpunkt die Wiederaufforstung mit klimaangepassten Baumarten aus dem Landesforstgarten im Osttiroler Nikolsdorf.