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Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau | Shoot + Style
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Gesellschaft

Hoffen und Bangen in den Skigebieten

Mit vorsichtigem Optimismus blicken die Betreiber der Tiroler Skigebiete auf den Saisonstart am 24. Dezember. Sie dürfen aufsperren und nach derzeitigem Stand auch im harten Lockdown ab dem 26. Dezember geöffnet bleiben. Erwartet werden vor allem einheimische Gäste.

Man sehe sich verantwortlich dafür, dass die Tirolerinnen und Tiroler ihren Nationalsport ausüben dürfen, hieß es in den Skigebieten. Die Erwartungen reichten von eher verhalten bis vorsichtig optimistisch, berichtete die Austria Presseagentur (APA) nach einem Rundruf bei einigen Tiroler Bergbahnen.

Nicht alle Anlagen werden geöffnet

Man werde nur „eine Handvoll“ der Skianlagen öffnen, sagte Günther Zangerl, Vorstand der Silvrettaseilbahn AG. Wie viele es tatsächlich sein werden, hänge aber nicht zuletzt von den Maßnahmen in der Schweiz ab und werde in den nächsten Tagen entschieden. Ein Teil des Skigebiets reicht bis in die Schweiz. In Samnaun seien die Pisten bereits geöffnet, wobei etwa 500 bis 600 Menschen täglich zum Skifahren kommen. Das sei im Vergleich zu anderen Jahren um die Hälfte weniger.

Skigebiet Gargellen
JOSEF MALLAUN

Kameras sollen die Abstände messen

Für jene Tagesgäste und Einheimische, die den Weg ins Paznauntal auf sich nehmen, werde es aber ein gutes Angebot geben, ist Zangerl überzeugt. Zumal die Wartezeiten bei den Gondeln größtenteils gegen Null gehen werden. Es könne aber schon sein, dass bei schönem Wetter bei den Zubringerbahnen viele Menschen warten werden. Dafür habe man unter anderem ein Kamerasystem eingerichtet, das die Abstände zwischen den Wintersportlern messen soll. Bei Bedarf könne man dann mit Lautsprecheransagen reagieren. Sollte es notwendig werden, können auch Sicherheitsmitarbeiter auf die gängigen Corona-Regeln hinweisen.

Öffnung der Ski-Gastronomie noch fraglich

Die ersten Lifte werden in Ischgl am 24. Dezember öffnen. Der volle Start in die Wintersaison wurde vorerst für den 7. Jänner angesetzt. Vorausgesetzt, Gastronomie und Hotellerie dürfen tatsächlich öffnen. Aber diese Lockerung bringe für den Wintersportort alleine noch wenig, „wichtig ist, ob die Gäste kommen dürfen“. Mit Blick auf die Infektionszahlen in den Nachbarländern gab sich Zangerl da aber wenig optimistisch.

Sicherheit soll im Mittelpunkt stehen

25 Anlagen und 100 von insgesamt 147 Pistenkilometern stehen Wintersportlerinnen- und Sportlern ab dem 24. Dezember in der Zillertal Arena zur Verfügung. „Alle Verbindungsbahnen in der 4-Berge-Skischaukel, der Zillertal Arena zwischen Zell am Ziller, Gerlos, Königsleiten und Hochkrimml vom Tiroler Zillertal bis in den Salzburger Pinzgau inklusive der attraktivsten Pisten sind ab diesem Zeitpunkt geöffnet“, informierte die Marketingabteilung. Die Gesundheit und Sicherheit jedes einzelnen Menschen seien noch stärker als bisher im Zentrum der Vorbereitungen für die Wintersaison gestanden.

Dank an treue Einheimische

Mit dem Slogan „So viel Platz zum besten Preis“ lockt KitzSki. 40 der 57 Liftanlagen in Kitzbühel und Kirchberg sind bereits ab 24. Dezember geöffnet, man wolle „in gewohnter Qualität und Größe auch für die Einheimischen da sein“, warb eine Mitarbeiterin der Marketingabteilung. Die Bergbahnen würden sich als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region sehen und der Bevölkerung zeigen, dass man auch in Krisenzeiten auf sie zählen könne. So wolle man sich „bei den Saisonkartenbesitzern und Einheimischen, die uns jahrelang die Treue gehalten haben, bedanken“, hieß es aus der Marketingabteilung.

Anders als in den Vorjahren komme es in diesem Jahr deshalb auch nicht zu Preiserhöhungen während der Hochsaison. Die Zeit nach Weihnachten diene auch als „Testphase“ für die umfassenden Hygiene- und Sicherheitskonzepte, die laut der Marketingabteilung der Kitzbüheler Bergbahnen AG „über die gesetzlichen Vorgaben weit hinausreichen“. „Wir hoffen jedenfalls auf ein möglichst baldiges Ende der Reisebeschränkungen“, meinte die Mitarbeiterin im Hinblick auf das kommende Jahr. „Jeder hat Lust auf Skifahren, Deutschland ist unser stärkster Markt“.

Trotz allem ein großes Angebot

Im Tiroler Ötztal werden die Skigebiete ebenfalls nicht alle ihr gesamtes Angebot zur Verfügung stellen. Die Anlagen in Sölden, Hochoetz und Gries öffnen am 24. Dezember, Gurgl, Vent und Niederthai erst am 7. Jänner. In Hochoetz werden fast alle Lifte in Betrieb gehen, die Gletscherskigebiete am Rettenbach und Tiefenbach in Sölden bleiben dagegen geschlossen.

Abwasseruntersuchungen in Obergurgl

Bei den Ötztaler Skigebieten betonte man, dass die Gondeln und Lifte nicht voll belegt werden und in den Anstellbereichen „ausgiebige Abstandsmarkierungen“ angebracht wurden. Man bemühe sich derzeit, dass man den Gästen trotz geschlossener Gastronomiebetriebe „kurze (Aufwärm-)Pausen“ ermöglichen könne. In Obergurgl setze man in Sachen Virusbekämpfung zudem auf die Wissenschaft. Dort wird das Abwasser täglich auf das Virus untersucht. Diese Ergebnisse würden im Anschluss mit „ohnehin geplanten wöchentlichen Individualtestungen abgeglichen“, hieß es.