Seismograph and Earthquake – 3D Rendering
Petrovich12 – stock.adobe.com
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Chronik

Bessere Zusammenarbeit bei Erdbeben

Ein österreichisch-italienisches Projekt zur besseren Zusammenarbeit beim Erdbebenschutz biegt in die Zielgerade. Einerseits sollen grenzüberschreitende Rettungsaktionen bei Erdbebenkatastrophen besser koordiniert werden, andererseits geht es um die Erforschung möglicher Erdbebenszenarien.

Erdbeben kommen in Tirol zwar recht häufig vor, im Vergleich zu Italien ist man diesseits der Grenze aber eher auf der sicheren Seite. Der Leiter der Abteilung Geophysik der ZAMG Wolfgang Lenhardt spricht von einer „moderaten Seismizität“. In Westösterreich komme es etwa alle zehn bis 20 Jahre zu einem Beben mit Gebäudeschäden. Im Friaul sei die Bebentätigkeit dagegen viel höher ausgeprägt. Dort gab es etwa bei einem katastrophalen Beben im Jahr 1976 rund 1.000 Todesopfer.

Neue Bebenmessstationen

An dem Projekt mit dem Namen „Armonia“ sind in Italien Universitäten und Zivilschutzeinrichtungen beteiligt, in Österreich die
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Universität Innsbruck. Unter anderem untersucht die Universität Sedimente in Seen, um Hinweise auf vergangene Erdbeben zu finden. An der Universität wurde zudem ein Gebäude mit Sensoren ausgestattet um herauszufinden, wie das Gebäude bei einem Beben reagiert. Außerdem wurden in Tirol drei neue Bebenmessstationen errichtet.

Projekt von der EU finanziert

Bis zum Projektende in etwa einem Jahr sei noch einiges zu tun, erklärte Lenhardt. So wolle man etwa die Zusammenarbeit zwischen den italienischen Zivilschutzeinrichtungen und den Landeswarnzentralen in Tirol und Kärnten intensivieren. Die Daten zu vergangenen Erdbeben müssten zudem noch abgeglichen und neu installierte technische Geräte überprüft und getestet werden. Das Projekt wird von der EU finanziert, von den 1,1 Millionen Euro geht etwa ein Drittel des Geldes nach Österreich.