Ende Oktober wurde bekannt, dass der Bauvertrag für das größte Baulos des Brenner-Basistunnels aufgelöst werden soll – mehr dazu in BBT-Gesellschaft kündigt Bauvertrag.
Thema des Streits
Bei dem Streit zwischen dem Porr-Konsortium und der BBT SE geht es um angeblich falsch konstruierte Außenringe des Tunnelschachts beim 37 Kilometer langen Herzstück des Brenner-Basistunnels, das seit 2018 im Bau ist.
Bei dem 966 Millionen Euro schweren Baulos handelt es sich um den größten Bauabschnitt auf österreichischem Projektgebiet. Die Porr war mit ungefähr der Hälfte der Auftragssumme an der ARGE H51 beteiligt.
Arbeiten ruhen seit Ende Oktober
Die Arbeiten seien seit der Vertragsauflösung unwiderruflich mit 27. Oktober eingestellt. Damit diese aber so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden können, erfolge die Abwicklung der Arbeiten in zwei Baulosen. Die entsprechenden Ausschreibungen sollen jeweils innerhalb des nächsten Jahres erfolgen. Im Zuge des zu überarbeitenden Bauprogramms würden die verbleibenden Arbeiten des Bauloses neu bewertet und optimiert, hieß es.

Bauprogramm wird überarbeitet
Vordringlichstes Ziel der BBT SE sei es weiterhin, den BBT im bestmöglichen Zeit- und Kostenrahmen voranzubringen, so die Betreibergesellschaft. Mit der Bekanntmachung des überarbeiteten Bauprogramms werde Anfang 2021 gerechnet.
Die BBT SE teilte ebenfalls mit, dass die Ausschreibung des Bauloses zwischen der Sillschlucht bei Innsbruck und der Gemeinde Pfons im Wipptal in die Wege geleitet werde. Die Ausschreibung soll Anfang des Jahres 2021 veröffentlicht werden.
BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung bei Fertigstellung
Im Mai kündigte der Rechnungshof eine mögliche Verzögerung bei der Inbetriebnahme des Brenner-Basistunnels an. Wenige Tage später sprach auch die BBT-Gesellschaft davon, dass sich die Inbetriebnahme bis 2030 verschieben werde – mehr dazu in Auch BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung.

Porr kündigte Klage wegen Vertragsauflösung an
Der Baukonzern Porr hält die Rücktrittserklärung der Brenner-Basistunnel-Projektgesellschaft BBT SE für „eindeutig rechtswidrig“, wie es in einer Aussendung hieß – BBT-Vertragskündigung: Porr will klagen.