Parkautomat in Innsbruck
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

Gemischte Bilanz bei Gratisparken am Samstag

Seit September können Autofahrer in der Innsbrucker Innenstadt an Samstagen vorerst bis zum Jahreswechsel gratis parken. Bei einer Befragung sprachen sich die Hälfte der Anwohner und knapp 90 Prozent der Unternehmer für eine Beibehaltung der jetzigen Regelung aus.

Der Innsbrucker Gemeinderat setzte im September die Parkgebühren am Samstag in den vier Kurzparkzonen C, F, X und Y in der Innenstadt bis Jahresende aus. Die Wirtschaftstreibenden in der Innsbrucker Innenstadt erhofften sich durch die Abschaffung der Parkgebühren Samstagvormittag einen umsatzbringenden Impuls – mehr dazu in Innsbruck: Parkgebühr am Samstag fällt.

Beschlossen wurde damals auch, dass der Beschluss des Gemeinderats begleitend evaluiert werden soll. Das Marktforschungsinstitut IMAD befragte daher als 800 Anwohner und 400 Wirtschaftstreibende in den betroffenen Gebührenzonen zu ihren Erfahrungen mit der neuen Parkplatzsituation an den Samstagen.

Für Anrainer schlechter, für Unternehmer besser

Anrainer sehen demnach die Veränderung eher als Verschlechterung an, für Unternehmer ist sie eine Verbesserung im Vergleich mit der Parkplatzsituation zuvor. Jeder dritte Befragte stellte eine Veränderung der Parkplatzsituation fest. 23 Prozent der Anwohner orteten eine Verschlechterung, drei Prozent eine Verbesserung ihrer Parksituation. Für 20 Prozent verschlechterte sich das Verkehrsaufkommen im Wohnbereich, für sieben Prozent wurde es besser.

Die von den Unternehmern genannten Verbesserungen reichen von Steigerungen des Kundenaufkommens, über längere Verweilzeiten der Kunden bis hin zu positiven Rückmeldungen zur Gratisparkmöglichkeit durch die Kunden. Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmer stellten seit Einführung der Gratis-Parkzonenregelung am Samstag für ihren Betrieb bisher keine dieser Veränderungen fest. E51 Prozent der Anwohner und 86 Prozent der Unternehmer sprechen sich für eine Beibehaltung der temporären Regelung aus.

Weniger Wechsel an den einzelnen Parkplätzen

Parallel führte das städtische Amt für Verkehrsplanung, Umwelt eine verkehrstechnische Untersuchung durch. Die Ergebnisse zeigen längere Stehzeiten der Pkws und daraus resultierend einen geringeren Wechsel der Autos an einem Parkplatz. Das bedeutet mehr Dauerparkende und weniger Wechsel.

Am Herzog-Sigmund-Ufer sowie bei der Markthalle stieg der Anteil von Fahrzeugen, die in diesem Bereich drei Stunden und länger am selben Platz parken, im Vergleich von 15 Prozent (mit Gebühren) auf 26 Prozent (ohne Gebühren). Im zweiten untersuchten Gebiet, der Fallmerayerstraße, zeigen sich ähnliche Verschiebungen.

Parkplätze sind schon früher komplett besetzt

Während der Parkraumbewirtschaftung sind die Parkplätze nach Angaben der Stadt im Durchschnitt gegen 10.00 Uhr voll besetzt. Ohne Gebühren steigt die Belegung durch die Dauerparke schneller, und die Parkplätze sind bereits gegen 9.00 Uhr belegt. Der Anteil jener Fahrzeuge, die drei Stunden oder mehr stehen, stieg mit dem Aussetzen der Bewirtschaftung von 16 auf 28 Prozent.

Das Gratis-Parken an den Samstagen in der Innsbrucker Innenstadt endet mit Jahreswechsel.