Während in Nordtirol mittlerweile alle Stromunterbrechungen behoben werden konnten, waren am Vormittag in Osttirol noch 2.500 Haushalte ohne Strom, sagte Christian Ammer von der Tinetz. Dies sei allerdings nur eine Momentaufnahme, betonte er. In Osttirol würden die größten Herausforderungen in der Erreichbarkeit der Störstellen liegen. Immer wieder würden etwa Bäume auf Leitungen stürzen, die Einsatzkräfte „stehen bis zu den Schultern im Schnee“, berichtete Ammer. Unter anderem mit drei Hubschraubern werde nun versucht, die Probleme zu beheben.
Auch die Lawinengefahr war am Mittwoch noch sehr hoch. In Osttirol wurde die Lawinenwarnstufe „4“ ausgegeben, in Nordtirol galt in einigen Teilen die Stufe „3“. Das bedeutet, dass in Osttirol vor allem an steilen Grashängen mit spontanen Lawinen gerechnet werden muss.
Problem durch Schneelasten auf Häusern
Die Schneelasten hielten die Einsatzkräfte weiter auf Trab. So wurde im Osttiroler Gaimberg in der Nacht auf Mittwoch ein Einfamilienhaus beschädigt, berichtete die Polizei. Eine Terrassenüberdachung stürzte ein, während die Feuerwehr noch daran arbeitete, die Schneemassen zu beseitigen. Es wurde niemand verletzt, die betroffene Familie musste die Nacht bei Bekannten verbringen und konnte nicht in ihr Haus zurückkehren.

Auch auf den Straßen waren die Auswirkungen ebenso weiter deutlich zu spüren. Zahlreiche Bundes- und Landesstraßen waren noch gesperrt. Die Felbertauernstraße (B108) zwischen Huben und Matrei in Osttirol konnte nicht befahren werden sowie die Brennerstraße (B182) zwischen Mühlbachl und Schönberg im Stubaital.
Auch in Südtirol viele Häuser ohne Strom
In Südtirol zeigte sich ein ähnliches Bild. Mittwochfrüh waren 2.300 Haushalte ohne Strom, die Feuerwehren absolvierten während der Nacht 150 Einsätze. Die Lawinengefahr blieb hoch, in großen Teilen Südtirols galt wie in Osttirol die Warnstufe „4“. Zahlreiche Passstraßen waren gesperrt sowie die Gadertaler Staatsstraße. Auch einige Zugstrecken konnten nicht freigegeben werden, darunter die Brennerbahnlinie und die Pustertalbahn.
In Südtirol rechnete man aber ebenfalls mit einer Entspannung, in den vergangenen zwölf Stunden seien die Niederschlagsmengen gering gewesen, teilte das Land mit.