Umgeknickter Strommast in Osttirol
Tinetz
Tinetz
Chronik

1.500 Haushalte in Osttirol ohne Strom

In Osttirol hat es Mittwochfrüh in mehreren Gemeinden Probleme bei der Stromversorgung gegeben. Rund 1.500 Haushalte waren ohne Stromversorgung. Die Lawinengefahr ist nach wie vor auf der zweithöchsten Stufe vier, „große Gefahr“.

Mittwochfrüh waren noch 1.500 Osttiroler Haushalte – vor allem im Defereggen- und im Lesachtal – vom Stromnetz abgeschnitten. Ein weiterer Strommast brach in Kartitsch in der Nacht unter der Schneelast zusammen. Im Ötztal gibt es in Umhausen nach wie vor Haushalte ohne Strom.

Als große Herausforderung stellte sich infolge von Straßensperren, Lawinengefahr und hoher Baumbruchgefahr weiter die Zugänglichkeit der Störstellen dar. Seitens der Tinetz waren alle verfügbaren Personen im Einsatz, man war aber auch vor neuen Störungen nicht gefeit. Nach wie vor bestanden auch zahlreiche Straßensperren.

Baumlast ist nach wie vor extrem

Einen Zeitpunkt, zu dem alle Haushalte wieder an der Stromversorgung hängen sollen, konnte Tinetz-Sprecher Christian Ammer nicht nennen. Wo die Zugänglichkeit nicht gegeben sei, könne man keine Reparaturen durchführen. Umgekehrt behelfe man sich – wo das möglich sei – mit Notstromaggregaten. Offen war auch, ob etwa neue Störstellen dazukommen. „Es hat wieder zu schneien begonnen, die Baumlast ist extrem“, sagte Ammer. Am Mittwoch könnten Kollegen aus Kärnten im Lesachtal helfend eingreifen, stellte Ammer in Aussicht.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Tiefverschneiter Wald in Kals am Großglockner
APA/EXPA/Johann Groder
Schneeräumung in Kals am Großglockner
APA/EXPA/Johann Groder
Schneeräumung in Kals am Großglockner
APA/EXPA/Johann Groder
Auto fährt aus verschneitem Ort
APA/EXPA/Johann Groder
Schneeräumung in Kals am Großglockner
APA/EXPA/Johann Groder
Straßensperre in Kals am Großglockner
APA/EXPA/Johann Groder

Auf den Straßen waren etwa die die Felbertauernstraße zwischen Mittersill und Huben nicht befahrbar. Auch die B100 war aufgrund eines Erdrutsches zwischen Lienz und Leisach gesperrt. Ebenfalls nicht befahrbar waren die B111 von Obertilliach bis Maria Luggau sowie weitere Landesstraßen in Osttirol.

Rekordniederschläge verzeichnet

Am Wochenende fielen in Osttirol so große Schneemengen, wie noch nie gemessen wurden. Die Aufzeichnungen reichen in Lienz bis ins Jahr 1880 zurück. Wetter- und Lawinenexperten sehen die Situation kritisch – mehr dazu in Schneefälle in Rekordmengen.

Kurze Atempause für Bezirk Lienz am Montag

Am Montag hatte sich die Lage in Osttirol zumindest für einige Stunden beruhigt. Es waren aber immer noch Täler gesperrt und viele Haushalte ohne Strom. Am Montagvormittag waren Hubschrauber des Landes und des Bundesheeres im Einsatz – mehr dazu in Weitere Schneefälle: Kurze Atempause in Osttirol.