Medizinisches Personal bei Abnahme des Coronatests
Zeitungsfoto.at
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Coronavirus

Bis Mittag 111.000 Getestete in Tirol

Im Vergleich zu Freitag sind am Samstag deutlich weniger Menschen zu den Corona-Massentest-Stationen gekommen. LH Günther Platter (ÖVP) machte das schlechte Wetter dafür verantwortlich. Bis Mittag ließen sich 111.378 Personen testen, für 318 lag ein positives Antigen-Testergebnis vor.

Am Samstag nahmen bis Mittag tirolweit 35.160 Personen bei „Tirol testet“ teil, bis dahin lagen 116 positive Antigen-Testergebnisse vor. Damit wurden seit dem Start von „Tirol testet“ 111.378 Personen getestet, wovon für 318 Personen ein positives Antigen-Testergebnis vorliegt.

Platter mit Teilnahme der Bevölkerung zufrieden

Die Teilnahme sei am Samstag verhaltener als erwartet, räumte Günther Platter (ÖVP) ein. Das Wetter spiele vor allem in Osttirol eine wichtige Rolle, wo man aufgrund der massiven Niederschläge mit Stromausfällen in einigen Gemeinden zu kämpfen habe und Kommunen erst am Dienstag ihre Testlokale öffnen werden. Aber Platter zeigte sich weiterhin zufrieden mit der Teilnahme der Bevölkerung an den bisherigen zwei Testtagen. Er appellierte gleichzeitig an die Tiroler, am Sonntag noch von der Testmöglichkeit ausreichend Gebrauch zu machen.

Auf Prozentspiele hinsichtlich der Beteiligung an der Massentestung wollte sich Platter weiter nicht einlassen: „Jeder, der hingeht und sich testen lässt, ist ein Erfolg“. So könne man bereits jetzt hunderte asymptomatische Bürger identifizieren, die in weiterer Folge womöglich tausende weitere anstecken würden. „Das ist ein Erfolg, denn so können die Infektionsketten durchbrochen werden.“

Kufsteiner Bürgermeister enttäuscht über Zustrom

Auch der Kufsteiner Bürgermeister Martin Krumschnabel zeigte sich am Samstag über den Andrang der Bevölkerung enttäuscht, an den sechs Teststandorten sei bisher nur wenig Betrieb.

Mit rund 20.000 Einwohnern ist Kufstein die zweitgrößte Stadt in Tirol. Am Freitag ließen sich 2.582 Personen testen. „Gestern war ein relativ guter Tag, nur sechs Personen wurden positiv auf das Coronavirus getestet“, zeigte sich Martin Krumschnabel mit dem ersten Tag der Massentests durchaus zufrieden. Dass am Samstag die Testwilligen vorerst ausbleiben, verstehe er indes nicht. „Wir haben mit einem größeren Andrang über das Wochenende gerechnet und extra auf 20 Teststraßen an den fünf Standorten aufgestockt“, argumentierte der Bürgermeister.

Martin Krumschnabel
ORF
Zeigte sich enttäuscht vom schwachen Zustrom: Bürgermeister Martin Krumschnabel

Für 15.000 bis 18.000 Personen habe man sich gerüstet, die Kapazitäten würden reichen, um bis zu 75 Prozent der Bevölkerung zu testen. Seit 7.00 Uhr sei er unterwegs, erzählte Krumschnabel, nach seinem Lokalaugenschein halte er es für unwahrscheinlich, dass sich in Kufstein überhaupt 10.000 Personen testen lassen. Worauf der geringe Andrang zurückzuführen ist, sei ihm schleierhaft.

Krumschnabel: „Es ist enttäuschend“

Man habe sich nach dem Südtiroler Vorbild bestens vorbereitet, es komme zu keinen Wartezeiten und alles funktioniere perfekt. „Es ist enttäuschend“, räumte Krumschnabel ein. Er halte solche Aktionen für notwendig, vor allem im Hinblick auf eine möglichst baldige Öffnung des Handels und einer Rehabilitierung der Tourismuswirtschaft. „Es gibt zwei Sachen: Den Lockdown und aktiv etwas dagegen zu unternehmen“, meinte der Stadtchef.

„Der Bundeskanzler ist ja anscheinend auch mit 30 Prozent Auslastung zufrieden, ich hätte schon mit deutlich über 50 Prozent gerechnet, vor allem nach der hohen Beteiligung in Südtirol“, machte der Bürgermeister klar.

Wenig Zustrom auch in Innsbruck

Auch in der Landeshauptstadt Innsbruck blieb er erwartet Zustrom am zweiten Tag zunächst aus. „Der Zulauf ist bisher gering, mau“, sagte die Sprecherin von Bürgermeister Georg Willi (Grüne). Es tröpfle eher nur so dahin. Bisher seien nur 2.000 Menschen zu den Teststationen gekommen. Am Freitag waren es zum selben Zeitpunkt 6.000. Man appelliere an die Menschen, die Möglichkeit wahrzunehmen und sich testen zu lassen.

Menschen waerten vor der Messehalle in Innsbruck
APA/EXPA/Johann Groder
Am Freitag ließen sich in Innsbruck tausende Menschen testen

Die Verantwortlichen in Innsbruck hofften, dass die geringe Teilnahme damit zusammenhängt, dass sich die Testwilligen zunächst noch Zeit lassen und dann ab Mittag in die Lokale strömen. Vielleicht kommt der große Ansturm morgen, gab auch der Kufsteiner Bürgermeister die Hoffnung noch nicht auf: „Wir wären jedenfalls gerüstet“.

Bislang 0,3 Prozent der Tests positiv

Insgesamt 688.680 Personen sind tirolweit aufgerufen, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Am Freitag hatten zunächst 130 von 297 Testlokalen geöffnet. Am Samstag erwarteten laut Land drei Viertel der Tiroler Gemeinden die Testwilligen. In vielen kleineren Gemeinden wird nur am Wochenende getestet.

Mit Stand Freitagabend hatten sich 76.197 Personen testen lassen – das sind 11,1 Prozent aller Testberechtigten – mehr dazu in Tirolweit bisher 200 CoV-positiv getestet. Insgesamt gab es dabei 202 positive Antigen-Testungen. Dies entspricht rund 0,3 Prozent aller durchgeführten Tests.