Kreuz auf Kirchendach
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Coronavirus

Deutlich mehr Sterbefälle seit Mitte Oktober

Der starke Anstieg der CoV-Infektionen wirkt sich offenbar negativ auf die Zahl der Todesfälle aus. In Tirol gab es zwischen Mitte Oktober und Mitte November um 42 Prozent mehr Fälle als im Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre.

Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Während sich die Abweichungen gegennüber früheren Jahren in der Altersgruppe bis 64 Jahren in Grenzen halten, hat es vor allem bei den Über-65-Jährigen einen massiven Anstieg gegeben. Am stärksten bisher in der Kalenderwoche 47 vom 16. November bis 22. November, für danach liegen die Daten noch nicht vor. In der 47. Woche starben heuer in Tirol 181 Menschen, die älter als 65 Jahre waren. In den Jahren davor schwankte die Zahl der Todesfälle in dieser Jahresgruppe zwischen 80 und 110, so eine aktuelle Auswertung der Statistik Austria.

Die 47. Kalenderwoche des laufenden Jahres war seit mehr als vier Jahrzehnten auch österreichweit die Woche mit den meisten Sterbefällen. Schon seit Mitte Oktober war österreichweit ein Anstieg der Todesfälle gegenüber früheren Jahren zu verzeichnen. Am stärksten war dabei das Bundesland Kärnten betroffen, gefolgt von der Steiermark, Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol. Laut Statistik Austria gab es unter Bewohnern von Pflege- und Altenheimen sowie Behinderteneinrichtungen in den fünf Wochen zwischen 19. Oktober und 22. November österreichweit um ein Drittel mehr Sterbefälle als im Vorjahr.

Schild mit Abstand halten in Altersheim
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Eine Zunahme von Todesfällen gab es in Alten- und Pflegeheimen

Männer stärker betroffen als Frauen

Von der Zunahme der Todesfälle in den vergangenen Wochen waren Männer stärker betroffen als Frauen, was auch bisherige Untersuchungen zur Covid-19-Erkrankung bestätigt – mehr dazu in Rätsel um höheres Sterberisiko für Männer. In Tirol war die unterschiedliche Entwicklung zwischen den Geschlechtern besonders stark ausgeprägt. Während die Sterbefälle beim Männern zwischen Mitte Oktober und Mitte November heuer gegenüber den vorangegangenen Jahren um 55 Prozent zunahmen, war das Plus bei Frauen mit knapp 30 Prozent deutlich geringer.

Die aktuelle Entwicklung spiegelt sich auch in der CoV-Statistik des Landes wider. Zuletzt wurden um die zehn Todesfälle täglich im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Zum überwiegenden Großteil handelte es sich dabei um ältere Menschen, die 75 Jahre alt oder auch noch deutlich älter waren.