Skifahrer auf der Skipiste
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Coronavirus

Skifahren ohne Aufwärmen und Toilettengang

Die Seilbahnwirtschaft kritisiert, dass die Gastronomiebetriebe in den Skigebieten auch bei Öffnung der Skilifte ab 24. Dezember geschlossen bleiben müssen. Wenn es keine Möglichkeit gebe, sich am Berg in einer Hütte „aufzuwärmen“, stelle dies ein „hohes Risiko“ dar, so Seilbahnobmann Franz Hörl.

Wie viele Seilbahnen mit 24. Dezember tatsächlich aufsperren und wie viele wegen der Berggastronomie-Problematik geschlossen bleiben könnten, wollte Hörl vorerst nicht abschätzen: „Das ist Kaffeesudleserei“. Man werde nun die genaue Verordnung abwarten und bis kommende Woche mit allen Verantwortlichen vor Ort – unter anderem der Bergrettung – beraten.

Wo sollen Wintersportler auf die Toilette gehen?

Bei einer Öffnung der Seilbahnen stelle sich dann schon die Frage der Gemeingefährdung. Von Seiten der Seilbahnwirtschaft stelle man sich jedenfalls die Frage, ob es verantwortungsbewusst ist, Familien mit Kindern auf 2.500 Meter hinaufzubefördern und dann keine Möglichkeit des Unterschlupfs zu bieten, falls jemandem zu kalt wird oder er auf die Toilette gehen muss.

Man könne auch nicht von den Wirten erwarten, dass sie zwar die Hütte geschlossen haben, aber das WC für die Skifahrer öffnen. Außerdem bestehe dann die Gefahr, dass sich die Leute ins WC drängen, wenn ihnen draußen zu kalt ist, befürchtet Hörl.

Ausbleiben der Touristen sei „mittlere Katastrophe“

Es gebe aber generell den „unbedingten Willen“, am 24. Dezember zu starten, fasste Hörl die Stimmung unter den Seilbahnbetreibern zusammen. Dass die Touristen noch bis zumindest Mitte Jänner ausbleiben werden, stelle für den Wintertourismus – vor allem in Westösterreich – eine „mittlere Katastrophe“ dar, so der Seilbahn-Chef und Zillertaler Hotelier. Schuld sei aber nicht die schwarz-grüne Bundesregierung, sondern die nach wie vor zu hohen Infektionszahlen und die Situation auf den internationalen Märkten aufgrund der Reisewarnungen.

„Ein Drittel“ der Wintersaison könne man wertschöpfungsmäßig abschreiben, gab Hörl zu. Er hoffe aber, dass man dann mit Mitte Jänner richtig losstarten und kostendeckend wirtschaften könne – mit Touristen.