Müllinsel Lienz
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Chronik

Im Lockdown wird mehr Müll produziert

Der Lockdown ist veranwortlich dafür, dass in Tirol derzeit wesentlich mehr Müll, auch Sperrmüll produziert wird. Wegen des Onlinehandels fällt um ein Drittel mehr Kartonagen an. Im Lockdown wird auch mehr Sperrmüll entsorgt. Das verursacht Mehrkosten.

In Lienz in Osttirol gibt es 60 MSammelinseln, die dieser Tage immer wieder überquellen. Es sei vorallem der sperrige Kartonagenmüll, der für einen Anstieg des Mülls um 30 Prozent sorgt. Dafür sei der Onlinehandel verantwortlich, so die Obfrau des Lienzer Umweltausschusses, Gerlinde Kieberl: „Man erkennt an den Aufschriften, dass die Leute vermehrt online bestellen. Kartonagen haben den stärksten Anstieg.“

Müllinsel in Lienz
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Mehr Müll muss auch bezahlt werden.

Über Gebührenerhöhung wird bereits nachgedacht

Auch der Sperrmüll hat um Drittel in diesem Lockdown zugenommen, so Roland Mitteregger vom Altstoffsammelzentrum in Lienz: „Dadurch, dass die Leute wahnsinnig viel zuhause sind, und endlich Zeit haben, ihren Müll endlich zu entsorgen, haben wir jetzt einen brutalen Aufwand. Normalerweise haben wir zwischen 50 und 60 Leute beschäftigt, jetzt brauchen wir zwischen 80 und 100 Leute, um das Arbeitsaufkommen zu bewältigen.“

411 Tonnen Kartonagen und 227 Tonnen Sperrmüll fallen jährlich in Lienz an. Der 30-prozentige Müllanstieg verursacht dementsprechend Mehrkosten, rechnet Gerlinde Küberl vor: „Wir sind jetzt gerade bei der Budgeterstellung und müssen über eine Gebührenerhöhung nachdenken. Weil irgendwer muss das am Ende des Tages bezahlen. Auch wenn die Müllinseln gratis sind, muss irgendwer für den Mehraufwand bezahlen.“ Die Obfrau des Lienzer Umweltausschusses appellierte an die Bevölkerung, regional zu kaufen. Die heimische Wirtschaft würde weniger Kartonagen produzieren, so Gerlinde Kieberl.