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Soziales

Aktuell 50 Prozent mehr Arbeitslose

Der neuerliche Lockdown ist speziell am Tiroler Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Die Zahl der Arbeitslosen befindet sich nach wir vor auf einem Höchststand. Betriebe meldeten im November deutlich weniger offene Stellen beim AMS.

Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat kam es im November 2020 mit 10.887 beziehungsweise 50,0 Prozent zu einem deutlichen Anstieg der in Tirol arbeitslos vorgemerkten Personen auf 32.652, so das AMS am Dienstag in einer Aussendung. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit in Österreich um 91.331 Personen oder plus 30,5 Prozent auf insgesamt 390.858.

Bei einem prognostizierten Stand von 325.000 unselbständig Beschäftigten in Tirol (ein Minus von 9.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 32.652 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 30.11.2020 die Arbeitslosenquote in Tirol 9,1 Prozent (November 2019: 6,1 Prozent), so das AMS.

Vor allem in Gastronomie, Verkehr, Handel

Der neuerliche Lockdown verschärft die bereits angespannte Situation in Tirol. Dabei verzeichnen die Branchen Beherbergung/Gastronomie (plus 44,5 Prozent, 4.627), Verkehr/Lagerei (plus 71,3 Prozent, 956) neben dem Handel (1.534, plus 69,9 Prozent) die höchsten Zuwächse.

„Knapp die Hälfte aller Arbeitslosen, nämlich rund 15.000, kommen aktuell aus dem Tourismus. Der größte Teil hat eine Einstellzusage mit einem unsicheren Datum der Arbeitsaufnahme. Tirol ist im Vergleich zu den anderen Bundesländern besonders intensiv von den aktuellen Auswirkungen der Krise und den Planungsunsicherheiten betroffen“, kommentierte Sabine Platzer-Werlberger die Situation in der Aussendung.

Bedarf an Fachkräften

Im November ist auch die Meldung offener Stellen im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent merklich zurückgegangen. „Auf über 32.000 Arbeitslose kommen momentan 3.500 Stellenangebote. Auffällig ist dabei, dass Stellen für Hilfskräfte weniger werden und Fachkräfte gerade jetzt intensiv gebraucht werden,“ so Platzer-Werlberger. „Trotz Lockdown starten wir deshalb jetzt mit unserer Corona-Bildungsoffensive und bieten auch vermehrt Plätze in sozialökonomischen Betrieben an."