Dragqueen Vanessa Community und John Fame
Nora Kropf
Nora Kropf
Gesundheit

Welt-Aids-Tag 2020 für mehr Solidarität

Der 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Seit 1988 soll er Solidarität mit den rund 35 Millionen HIV-positiven und mit den an Aids erkrankten Menschen weltweit zeigen. In Tirol leben derzeit 900 Menschen mit einer HIV-Infektion.

In Tirol wurden im vergangenen Jahr 33 Neuinfektionen mit HIV erfasst. Die Zahl der Neuinfektionen bleibt damit in den letzten Jahren weitgehend stabil. Die Erkrankung ist mittlerweile gut behandelbar und kein Todesurteil mehr. Damit das so bleibt, brauche es mehr niederschwellige Testmöglichkeiten und qualitätsvolle Präventionsarbeit, sagt Georg Gierzinger von der Aids-Hilfe Tirol.

Dragqueen Vanessa Community und John Fame
Nora Kropf
Dragqueen Vanessa Community und Künstler John Fame rufen mit dem Red Ribbon zu Solidarität mit HIV-positiven Menschen auf.

Immer noch zu wenig Wissen

Schätzungen zufolge gebe es täglich im Schnitt etwa 1,2 Neudiagnosen in Österreich, sagt der Leiter der Aids-Hilfe Tirol. Knapp zehn Prozent der Infizierten wüssten nicht über die Infektion Bescheid. Die Aids-Hilfe Tirol bietet daher neben zahlreichen Veranstaltungen auch Workshops in Schulen an, um über das Thema umfassend zu informieren. „Es ist absolut notwendig, dass auch junge Menschen, die die Zeit des Ausbruchs nicht miterlebt haben, Bescheid wissen, sich testen lassen und niemanden diskriminieren“, sagt Gierzinger.

Infomaterial der AIDS-Hilfe Tirol
ORF
Information über HIV ist gerade bei jungen Menschen wichtig

Arbeitgeber setzen Zeichen gegen Diskriminierung

Anlässlich des heutigen Welt-Aids-Tags setzen 70 österreichische Firmen, sechs Bundesministerien und zahlreiche Landesorganisationen zusammen mit der Aids-Hilfe ein Zeichen gegen Diskrimierung HIV-positiver Menschen am Arbeitsplatz.

In Tirol beteiligen sich neben der Abteilung Soziales beim Land, die Raiffeisen Landesbank, die Tiroler Sparkasse, die Planseewerke Reutte und die Uni Innsbruck.

HIV am Arbeitsplatz

Menschen mit HIV seien Kollegen und Kolleginnen wie alle anderen auch, eine Übertragung von HIV im Arbeitsalltag sei ausgeschlossen, sagt Georg Gierzinger von der Aids-Hilfe Tirol. Man könne jeden Beruf ausüben und sei nicht öfter krank als andere. Der HIV-Status sei für die berufliche Tätigkeit nicht relevant, somit müsse man ihn auch nicht bekanntgeben.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie fallen in Tirol große Veranstaltungen am Welt-Aids-Tag flach. Dafür gibt es etwa eine Mitmach-Aktion, sich mit roter Schleife für Social Media fotografieren zu lassen oder Infoscreens bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben.