Paketansturm
ORF
ORF
Wirtschaft

Paketflut bei Post: Disput mit Gewerkschaft

Nicht nur bei privaten Zustelldiensten, sondern auch bei der Österreichischen Post ist derzeit Hochsaison. So viele Pakete wie nie zuvor müssen verarbeitet und verschickt werden. Die Gewerkschaft befürchtet eine Überlastung der Mitarbeiter. Die Post sagt, man sei gut vorbereitet.

Sofern jemand nicht erst am 23. Dezember sein Weihnachtspaket abschickt, werde alles rechtzeitig ankommen, versprach Post-Sprecher Michael Homola auf Nachfrage des ORF Tirol. Auch die Formulare für die Massentests in dieser Woche würden pünktlich eintreffen.

Zusätzliche Mitarbeiter bei der Post

Man sei so wie immer vor Weihnachten gut auf die Mehrarbeit vorbereitet und habe den Mitarbeiterstand auf österreichweit 20.000 aufgestockt. Michael Homola erklärte: „Allein seit dem vergangenen Jahr haben wir zusätzlich 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.“ Allerdings arbeiten nicht alle in Vollzeit, auch viele Leasingarbeitskräfte seien dabei.

Pakete werden in der Postzustellbasis Neudörfl sortiert
ORF

Gewerkschaft kritisierte Überlastung

Der ÖGB Tirol bzw. die Postgewerkschaft warnten vor einem Kollaps bei der Paketzustellung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien schon jetzt am Limit und könnten die Paketflut kaum bewältigen. Viele klagen bereits über gesundheitliche Probleme, sagte Postgewerkschafterin Ulrike Ernstbrunner. Außerdem würden die betriebsinternen Coronavirus-Maßnahmen die Beschäftigten zusätzlich belasten.

24. November als stärkster Paket-Tag aller Zeiten

Der bisher stärkste Paket-Zustelltag aller Zeiten war bis jetzt überraschenderweise der 24. November, erklärte Michael Homola. Er wisse aber auch nicht, warum. An diesem Tag sind 917.000 Pakete über die Österreichische Post verschickt worden. Das sei ein Post-Rekord.

Coronavirusbedingt würden andere Gegenstände verschickt werden als früher, berichtete Michael Homola. Im ersten Lockdown, als Baumärkte und Gartencenter geschlossen waren, seien Rasenmäher in großer Zahl verschickt worden. Für alle versendeten Pakete gilt ein Gewichtslimit von 31,5 Kilogramm. Mehr wäre auch für die Zustellerinnen und Zusteller nicht zumutbar.

Coronavirusbedingte Beginnzeiten der Zusteller

ÖGB und Postgewerkschaft haben auch massiv kritisiert, dass sich mitunter die Dienstzeiten in die Abendstunden oder sogar in die Nacht verlegen würde. Das hänge mit den derzeit gestaffelten Dienstzeiten zusammen. Sie seien eine Schutzmaßnahme wegen der Coronavirus-Pandemie, so der Vertreter der Post.