Günther Platter
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Politik

Früher Testtermin für Platter „ideal“

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat den frühen Termin für den Coronavirus-Massentest als „ideal“ bezeichnet. Die Logistik sei eine riesige Herausforderung, man werde sie aber schaffen. Zudem appellierte Platter an die Bevölkerung, an dem Test teilzunehmen.

Man habe intensive Gespräche geführt und sei zum Ergebnis gekommen, dass der Termin noch vor dem Ende des Lockdowns vom 4. bis 6. Dezember der ideale Termin sei, so Platter am Mittwochnachmittag in einer Pressekonferenz: „Damit ersparen wir positiv Getesteten über die Weihnachtsfeiertage in Quarantäne zu müssen“, so Platter. Die Massentestung sei eine riesige Herausforderung, „aber mir wurde von der Einsatzleitung versichert, dass wir es schaffen werden“. Der Landeshauptmann appellierte daher: „Liebe Tirolerinnen und Tiroler nehmt daran teil, es ist kostenlos und in wenigen Minuten erledigt“.

Schöpf, Platter, Felipe, Kofler, Tilg
APA/Groder
V.l.: Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (ÖVP), LH Günther Platter (ÖVP), LHStv. Ingrid Felipe (Grüne), Ärztliche Direktorin tirol kliniken Alexandra Kofler, Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP)

CoV-Positive herausfiltern

Ziel sei es, so viele Menschen wie möglich testen zu können, so der Landeshauptmann, der sich aber auf keine Prozentzahl festlegen wollte: „Wir haben noch zu hohe Zahlen obwohl wir eine Stabilität feststellen können. Diese Zahlen müssen noch heruntergehen. Mit diesem Test können wir jene herausfiltern, die positiv sind, und so können wir die ganze Angelegenheit in den Griff bekommen.“

Platters Appell schloss sich auch die ärztliche Direktorin der tirol kliniken Alexandra Kofler an: „Dieser Massentest ist umstritten, ich weiß das. Aber er macht dann Sinn, wenn wir ihn alle zu einem Massentest machen. Wenn nur einige wenige hingehen, dann hat es nicht viel gebracht. Bedenken muss man natürlich schon, dass so ein Test immer eine Momentaufnahme ist. Also auch wenn man an so einem Tag negativ getestet wird, kann man nicht alle anderen Maßnahmen fallenlassen, sondern muss sich weiter an alle Maßnahmen halten.“

Prozedere ähnlich wie bei Wahlen

Organisatorisch wird der Massentest ein Kraftakt. Die Bürgerinnen und Bürger müssen verständigt werden, wann sie wo sein sollen, damit das Testen von Zehntausenden Menschen geordnet über die Bühne gehen kann. Die Logistik werde ähnlich wie bei Wahlen stattfinden, auch die Feuerwehren würden eingebunden, so Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP): „Ungefähr 566 Teststellen sollen in den Tiroler Gemeinden eingerichtet werden. Wir brauchen ca. 1.000 Personen aus dem Gesundheitsbereich, die die Abstriche abnehmen. Rotes Kreuz, Feuerwehren, Gemeindebedienstete und Vereine sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen.“

Seitens der Gemeinden stehe man laut dem Tiroler Gemeindeverbandspräsidenten Ernst Schöpf jedenfalls bereit: „Die Abwicklung lässt sich gut machen, also stundenlange Warteschlangen wird es nicht geben, darf es ja auch nicht. Aber wichtig ist, dass sich deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung testen lässt, damit es repräsentativ wird.“

Skifahren: Eine Frage der Infektionszahlen

Was das Aufsperren der Skigebiete betrifft, müsse man sich anschauen, was geht, so Platter. Die Verordnungslage müsse von Seiten des Bundes hergestellt werden. Zur Frage, ob die Skigebiete auch aufsperren, wenn Deutsche und Italiener nicht kommen, meinte Platter, er nehme positiv wahr, dass viele Seilbahnunternehmer sagen, man öffne auch für die Tiroler Bevölkerung.