Grippeimpfung
APA/dpa/Martin Schutt
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Coronavirus

UMIT empfiehlt CoV-Impfung ab 65

Wissenschafter der Privatuniversität UMIT in Hall haben eine Entscheidungsgrundlage für eine Impfstrategie vorgestellt. Zunächst sollten Personen die älter als 65 Jahre sind geimpft werden, gefolgt von vulnerablen Personen und Gesundheitspersonal. Die indes präsentierte Impfstrategie des Gesundheitsminister deckt sich im Wesentlichen mit jener der UMIT.

Die Präsentation erfolgte im Rahmen eines virtuellen Covid-19-Symposiums an der John Hopkins University in den USA/Maryland. In einer Computersimulationsstudie wurden unterschiedliche Szenarien unter Berücksichtigung begrenzter Impfkapazitäten untersucht – mehr dazu in UMIT Tirol liefert Basis für Impfstrategie.

Hospitalisierungen und Sterbefälle vermeiden

Mit der Impfstrategie könnten am effektivsten Hospitalisierungen und Todesfälle verhindert werden, erklärte die an der UMIT in Hall in Tirol tätige Projektleiterin Beate Jahn in einer Aussendung der Privatuniversität vom Dienstag. Ziel des Forschungsprojektes – eine Kooperation zwischen UMIT, TU Wien und der dwh GmbH als technischen Umsetzungspartner – war es, eine evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage für eine gezielte Corona-Impfstrategie zu erarbeiten. Dabei sollte evaluiert werden, welche Personengruppen mit einem Impfstoff prioritär behandelt werden sollen, um den Gesamtnutzen für die Bevölkerung zu maximieren. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass anfangs mit einer begrenzten Impfstoffverfügbarkeit gerechnet werden muss.

Niki Popper
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Simulationsforscher Nikki Popper

Popper: Impfung bringt weniger Todesfälle

Niki Popper, Simulationsforscher an der TU Wien erläuterte: „Geht man von einer Verfügbarkeit eines nicht sterilisierenden Impfstoffs für ca. 2,5 Millionen Personen aus, vermeidet das Impfen der Älteren gefolgt von vulnerablen Personen ca. ein Drittel der Hospitalisierungen und Todesfälle im Vergleich zu keiner Impfung.“ Projektleiterin Jahn fügte ergänzend hinzu: „Ein vorrangiges Impfen des Gesundheitspersonals führt in dieser Stufe zu vergleichbaren Ergebnissen. Eine sterilisierende Impfung führt zu einer effektiveren und nachhaltigeren Reduktion der Hospitalisierungen und Todesfälle von über 60 Prozent und insbesondere zu einer größeren Reduktion der Infektionen“. Uwe Siebert, wie Jahn an der UMIT tätig, zeigte sich indes zuversichtlich, mit den Erkenntnissen aus der Studie „einen Beitrag zur politischen Entscheidungsunterstützung für eine zielgerichtete Impfstrategie in Österreich leisten zu können“.

Gesundheitsminister präsentiert Impfstrategie

Am Dienstagvormittag präsentierte Gesundheitsminister Anschober (Grüne) seine Impfstrategie. In Erwartung eines Impfstoffes für Jänner gehe „Sicherheit vor Zeit“, so Anschober. Zuerst sollen ältere Menschen, Atenheimbewohner, Gesundheits- sowie Pflegepersonal versorgt werden, auch Lehrer und Polizisten fallen in diese Gruppe, erst ab April könnte dann der Rest der Bevölkerung eine Impfung erhalten – mehr dazu in CoV-Impfstrategie umfasst drei Phasen.

Vorbereitung für Massentests

Derzeit gehen die Entscheidungsträger davon aus, dass noch vor Weihnachten erste Impfstoffe zugelassen werden. Wenn dem so ist, könne bereits im Jänner mit ersten Impfungen begonnen werden, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag. In Tirol ist man derzeit damit beschäftigt, sich auf die geplanten Massen-Screenings vorzubereiten, die noch vor Weihnachten stattfinden sollen – mehr dazu in Massentests vor Weihnachten in Planung.