Tirols höher gelegene Schutzwälder sind auf einen gesunden Fichtenbestand angewiesen. Gelb oder orange verfärbte Bäume in solchen Wäldern sind im Sommer keine Seltenheit. Ursache dafür ist der Fichtennadel-Blasenrost. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der zwischen der Alpenrose und den Fichten hin und her springt und bei den Bäumen zum Verlust der Nadeln führt.
Vor allem junge Fichten können absterben und so die Wirkung des Schutzwaldes gefährden. Im Rahmen des Universitätsschwerpunktes „Alpiner Raum“ wird nach einem Weg gesucht, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Nicht jeder Baum ist gleich anfällig gegen den Pilz
Andrea Ganthaler vom Institut für Botanik ist auf der Suche nach pilzresistenten Fichten. Es sei nicht jeder Baum gleich anfällig. Die Forscher würden nun untersuchen, warum einige Bäume einen stärkeren Abwehrmechanismus gegen den Pilz haben.
Geforscht wird an Baumpaaren im Sellraintal, die eng nebeneinander stehen und unterschiedlich von dem schädlichen Pilz befallen sind. Das Wachstum der geschädigten Fichte wird mit den Daten des danebenstehenden gesunden Baumes verglichen. Auch mit Mitteln der Gen-Technik sind Andrea Ganthaler und Projektleiter Stefan Mayer resistenten Fichten auf der Spur.
Das langfristige Ziel des Forschungsprojekts wäre es, resistente Fichten zu finden, mit denen man genügend Forstmaterial für die Aufforstungsflächen bei Schutzwäldern erhalte. Es gebe an der Waldgrenze nur wenige Baumarten, die in dieser Höhenlage gedeihen könnten – die Zirbe, Lärche und die Fichte. Daher wäre es wichtig resistentes Material zu erhalten, so Mayer.
30 restistente Fichten in Versuchsfläche im Sellraintal
Auf einer Versuchsfläche in Praxmar im Sellrain haben die Forscher inzwischen bereits 30 resistente Jungfichten in der Aufzucht. Sobald 100 resistente Bäume identifiziert und vermehrt sind, können Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt erfolgreich in der Aufforstung genützt werden.