Pizza ist für viele Menschen das wohl beliebteste Fastfood. Das hat sich in der Coronavirus-Zeit einmal mehr gezeigt. Schnell eine Pizza abholen, liefern lassen oder aus dem Tiefkühler aufbacken – die Nachfrage nach der italienischen Volksspeise ist stark gestiegen. Der Großteil der Pizzaverpackungen ist allerdings eckig, obwohl die Pizza selbst meistens rund ist. Warum ist das eigentlich so, wollte die zehnjährige Lisa Mark aus Haiming im ORF Tirol Redhaus wissen.
Millionen Kartons aus Italien
Die Firma „Cuboxal“ ist europaweit Marktführer bei der Herstellung von Pizzakartons. Zwei Millionen Stück werden bei der italienischen Firma täglich produziert. Die Pappe der Pizzakartons sei nicht sehr flexibel, daher sei es einfacher, eckige Packungen herzustellen, erklärte die Exportmanagerin Katarina Tonkova.
Gleichzeitig sei die Handhabung der Kartons sehr wichtig. Damit die Pizza warm und knusprig geliefert werden könne, sei es notwendig, dass die Pizzakartons für die Pizzabäcker leicht zu falten und zu schließen seien. Das gehe bei eckigen Boxen deutlich schneller als bei runden. Runde Boxen seien selbstverständlich auch möglich, sie seien aber aufwendiger und deutlich teurer in der Produktion, berichtete die Exportmanagerin von ihren Erfahrungen.
Tiefkühlpizzen aus Tirol
Auch Tiefkühlpizza wird in eckigen Schachteln geliefert. Hier gibt es in Tirol auch einen Großproduzenten: Mehr als 350.000 Stück Tiefkühlpizza werden täglich bei der Firma PrimAs in Oberhofen produziert. Für Geschäftsführer Markus Kessel gibt es auf die Frage nach dem Grund für die eckige Verpackungen zwei Antworten: „Weil es immer schon so war“, schmunzelte er. Die ernstere Antwort: Die eckige Verpackung sei in der Verarbeitung und im Transport leichter zu handhaben. So könnten in kurzer Zeit deutlich mehr Pizzen versandfertig hergestellt werden.
Gleichzeitig können die eckigen Packungen auch stabil übereinander gestapelt werden, ohne dass die Pizza beschädigt wird. In den Lkws werden so mehrere Paletten mit jeweils 800 Stück Tiefkühlpizzen übereinander gestapelt und europaweit geliefert werden.
Neue Verpackungsformen als Müllvermeider
Die Lebensmittelfirma denkt allerdings auch über alternative Verpackungen nach. Um weniger Müll zu produzieren werde hier überlegt, die Verpackung zu ändern. So könnte etwa bei den Ecken Material gespart werden – das spare dann automatisch auch Müll, berichtete Kessel. Neue Verpackungen würden aber die Produktion erschweren, deshalb werde eine Veränderung hier sehr langfristig gedacht. In diese Überlegungen seien aber auch Universitäten mit eingebunden, in den nächsten fünf Jahren wolle man hier Fortschritte erzielen, erklärte Kessel.