In Tirol gab es in den vergangenen Tagen zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Am 14. November verstarb eine 87-Jährige aus dem Bezirk Innsbruck-Land und am 16. November ein 78-Jähriger aus Innsbruck. Bei beiden seien Informationen über Vorerkrankungen noch in Abklärung, hieß es. Bisher starben in Tirol 194 Personen mit oder an einer Covid-19-Erkrankung.
Die meisten Infizierten wies nach wie vor der Bezirk Innsbruck-Land mit 1.992 auf, gefolgt vom Bezirk Schwaz mit 1.859 und dem Bezirk Kufstein mit 1.494. Die Landeshauptstadt Innsbruck liegt mit 1.040 Infizierten an vierter Stelle. Die wenigsten CoV-Infizierten gibt es in Tirol im Bezirk Reutte mit 211 Betroffenen.
Südtirol startet am Wochenende mit Massentests
Am kommenden Wochenende soll in Südtirol der Großteil der Bevölkerung mittels Antigentests auf das Coronavirus getestet werden. Dazu werden in allen 116 Gemeinden Anlaufstellen – zum Teil auch mehrere – eingerichtet. Erklärtes Ziel ist es von den rund 520.000 Einwohnern rund 350.000 zu testen. Mit diesem Kraftakt wollen die Landesregierung und der Sanitätsbetrieb die Infektionsketten unterbrechen.
Der Test ist zwar freiwillig, allerdings schreibt die Landesregierung vor, dass Mitarbeiter von Betrieben für eine bestimmte Zeit suspendiert werden müssen, wenn sie sich nicht testen lassen. Dies hat in weiten Teilen der Bevölkerung für Kritik gesorgt, da es als Erpressung gewertet wurde.
Keine automatische Quarantäne für Kontaktpersonen
Die geplanten Massentests sind die ersten dieser Art in Italien. Mehrere Ausnahmeregelungen sollen eine rasche und möglichst einfache Abwicklung garantieren. So wird beispielsweise bei einem positiven Antigentest der Betroffene zwar in häusliche Isolation geschickt, es folgt aber kein aufwendiger PCR-Test. Eine automatische Krankschreibung sei aber dennoch möglich. Wenn der Betroffene keine Symptome zeigt, kann er nach zehn Tagen ohne erneuten Test die häusliche Isolation wieder verlassen.
Sollte eine Person positiv getestet werden, sollen auch keine Familienangehörigen oder Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt werden. Dies sei nur im Falle eines positiven PCR-Tests vorgeschrieben. Landesregierung und Sanitätsbetrieb hofften, mit den Massentests die Fallzahlen zu drücken und dadurch die strengen Maßnahmen wieder etwas lockern zu können. Sollten sich allerdings nicht genügend Personen testen lassen, hätte die Aktion nicht den gewünschten Erfolg, befürchteten die Behörden.