Depression: Frau mit Maske
pixabay/Engin Akyurt
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Coronavirus

Corona belastet immer öfter die Psyche

Die Coronavirus-Pandemie und die erneuten Lockdown-Maßnahmen führen vermehrt zu Depressionen und Angstsymptomen. Darauf weist am Montag der Landesverband der Tiroler Psychotherapeuten hin. Die Kassenplätze für Psychotherapie sind völlig ausgelastet.

Die Menschen wehren sich gegen den zweiten Lockdown, mehr Unmut sei wahrzunehmen. Die unbekannte Bedrohung in Form des Coronavirus sei eine große Belastung. Eine Menge an Fakten, die nicht oder schwer einzuordnen seien, führten zu einer Spaltung und Polarisierung in der Gesellschaft, das Vertrauen in die Entscheidungsträger sei gesunken. Das alles führe zu Unsicherheiten in der Tiroler Bevölkerung, die in der psychotherapeutischen Behandlung sehr spürbar seien, so Psychotherapeutin Barbara Haid. Zentrale Punkte seien die Coronapandemie, der zweite harte Lockdown, aber vor allem auch die Spätfolgen der extremen Isolation im Frühling.

Professionelle Hilfe annehmen

Da braucht es ein Gegenüber, so die Psychotherapeutin, denn man dürfe psychische Belastungen nicht unterschätzen. Ein erster Schritt sei, sie anzunehmen, so die Therapeutin. „Dann zu schauen, was derzeit möglich ist. Auch wenn wir uns körperlich nicht gut begegnen können, gibt es viele andere Möglichkeiten, in Austausch zu sein.“ Wenn man merkt, dass es zu viel wird, solle man sich nicht scheuen, professionelle Hilfe und Unterstützung anzunehmen, so Haid.

Zu wenig Kassenplätze

4.000 Kassenplätze für Psychotherapie gibt es in Tirol. Für diese Patientinnen und Patienten wird die Behandlung von der Kasse übernommen. Diese Plätze sind derzeit aber vollkommen ausgelastet, es bestehen Wartelisten. Der Landesverband fordert, dass auch psychische Hilfe genauso wie körperliche Hilfe in Tirol zur Selbstverständlichkeit wird und von der Kasse zur Gänze bezahlt wird.