Im Nasslager wird das schadholz beregnet
Land Tirol
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Wirtschaft

Erstes Nasslager für Schadholz in Ainet

Das erste Nasslager Tirols für Schadholz in Ainet ist im Vollbetrieb. Das gab das Land am Montag bekannt. Das Holz stammt aus den Osttiroler Wäldern, die in den letzten zwei Jahren wegen starken Stürmen und Schneefällen großen Schaden genommen haben.

Osttirols Wälder wurden durch das Sturmtief „VAIA“ 2018 und die überdurchschnittlich starken Schneefälle 2019 schwer getroffen. 1,3 Millionen Kubikmeter Schadholz, das Sechsfache der jährlichen Holzerntemenge Osttirols, sind bei den beiden Extremereignissen 2018 und 2019 angefallen – mehr dazu in Dramatische Situation im Tiroler Wald.

Rund 80 Prozent des Schadholzes aufgearbeitet

„Rund 80 Prozent der gesamten Schadholzmenge wurden mit Unterstützung des Forstdienstes bereits aufgearbeitet“, so Landesforstdirektor Josef Fuchs: "Regional wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Landesforstgarten Nikolsdorf bereits mit der Wiederbewaldung der Schadflächen begonnen.“

Geschnittene Stämme
ORF
Im Laufe der letzten zwei Jahre ist der überwiegende Teil des Schadholzes aufgearbeitet worden.

Rund 20.000 Kubikmeter Holz lagern derzeit im neuen und einzigen Nasslager Tirols in Ainet. Dieses Holz wird immer wieder beregnet. Dadurch werde die Vermehrung des Borkenkäfers verhindert, aber auch die Holzqualität erhalten, erklärte Christian Brugger, Obmann der Waldgenossenschaft Iseltal. Das Holz sei von guter Qualität, würde sich etwa für den Hausbau eignen, sowohl innen als auch außen. Im Frühjahr vor Gebrauch werde das Holz einer Trocknungsanlage zufegührt. Dann kann man das Holz auf den Markt bringen, auch der Sägeindustrie zur Verfügung stellen, sagte Brugger: „Unser Ziel ist es, den Holzfluss aus dem Wald aufrechtzuerhalten und die Wertschöpfung in der Region zu halten."

Spezialtechnik ermöglicht sparsamen Einsatz von Wasser

Es werde nach einem ausgeklügelten System beregnet, das Temperatur und Sonneneinstrahlung berücksichtige wie auch Windgeschwindigkeit und Windrichtung, erläuterte der Geschäftsführer der Waldgenossenschaft Iseltal, Mario Sinn: „Jeder der 25 Beregnerköpfe kann einzeln angesteuert werden. All das gewährleistet einen sparsamen und effizienten Einsatz von Energie und Wasser. Die Technik dafür kommt aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Für die Wasserversorgung wurden zudem zwei Tiefbrunnen mit einer Leistung von 35 Sekundenlitern gebohrt.“

Für die Errichtung und den Betrieb des Nasslagers stellte das Land Tirol eine Million Euro zur Verfügung, sagte Forstreferent LHStv Josef Geisler (ÖVP). Damit habe man Lagerkapazitäten für nicht am Markt unterzubringendes Holz geschaffen. „Denn wenn es keinen Absatzmarkt und keine Lagermöglichkeit für das höherwertige Schadholz gibt, bleibt es im Wald und ist ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer", so Geisler.