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Wirtschaft

Diskussion um Zukunft der Muttereralm-Bahn

Der geplante Verkauf der Muttereralm-Bahn sorgt für Diskussionen und politischen Widerstand. Besonders die Tatsache, dass die Bahn an einen slowakischen Skigebietsbetreiber gehen soll, erhitzt die Gemüter.

Es hat eine Weile gedauert, bis der geplante Verkauf des Familienskigebietes Muttereralm im westlichen Innsbrucker Mittelgebirge bekannt wurde. Denn der entsprechende Beschluss fiel bereits im Februar. Demnach will der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer als Mehrheitseigentümer gemeinsam mit den Gemeinden Mutters und Götzens das Skigebiet verkaufen. An einen ausländischen Anbieter, die Tatry Mountain Resorts, ein in der Slowakei ansässiger Skigebietsbetreiber. Drei einheimische Mitbieter kommen demnach nicht zum Zug. Beschlossen soll der Deal im Dezember werden, bei der Vollversammlung des Tourismusverbandes.

Widerstand macht sich breit

Innsbrucks ehemalige Bürgermeisterin und Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) kritisiert den geplanten Verkauf ins Ausland. Es sei ihr ein Anliegen, dass die gesamte Wertschöpfung in der Region bleibe. Auch weil die Muttereralm im Sommer und im Winter ein beliebtes Freizeitgebiet für Familien sei und Verkäufe heimischer Skigebiete an ausländische Investoren nicht immer erfolgreich seien, glaubt Oppitz-Plörer. Sie verweist auf das Skigebiet in St. Johann, das ja derzeit vom schwedischen Mehrheitseigentümer SKISTAR zum Verkauf angeboten wird. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und der zuständige Tourismusverantwortliche und Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) sollten hier Druck machen, fordert Oppitz-Plörer.

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Skigebiet und Bikepark sollen funktionieren

Innsbrucks zuständiger Tourismusstadtrat und ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber wünscht sich für die Zukunft, dass die Bahn gut betrieben werde. Einerlei, wer künftig der Eigentümer der Bahn ist, ob ein ausländischer oder ein heimischer Skigebietsbetreiber. Der Bestbieter solle zum Zug kommen. Anzengruber verweist auch auf den beliebten Bikepark samt zahlreicher Veranstaltungen, etwa das Bikefestival Crankworx. Diese Möglichkeiten für Biker müssten erhalten bleiben. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi von den Grünen spricht von drei vorliegenden Angeboten möglicher einheimischer Käufer für die Muttereralm. Ihm wäre der Kauf durch den Haller Bauunternehmer Fröschl sinnvoll erschienen, sagt Willi. Fröschl betreibt das angrenzende Skigebiet in der Axamer Lizum, ein möglicher Zusammenschluss mit der Mutterer Alm wird schon länger diskutiert.

TVB hält sich bedeckt

Unklar bleibt weiterhin die konkrete Motivation für den Verkauf des beliebten Familienskigebietes. Auf ORF Tirol Anfrage gab es seitens des Innsbruck Tourismus keine Antwort auf die Frage, warum überhaupt verkauft werde. Auch nicht, warum ein ausländischer Bestbieter einem potentiellen, einheimischen Käufer vorgezogen werde. Der Tourismusverband verweist auf das Beratungsunternehmen Grischconsulta aus der Schweiz.Von dort gibt es bis dato ebenfalls keine Antwort auf die Frage, warum die Tatry Mountain Resorts den Zuschlag für den Kauf der Muttereralm Bahn bekommen solle. Der Verkauf muss jetzt von TVB-Vorstand und TVB-Aufsichtsrat genehmigt werden und könnte dann im Dezember bei der Vollversammlung beschlossen werden. Auch über einen möglichen Verkaufspreis gibt es seitens der Touristiker keine Informationen.