150 Menschen wohnen im „Haus im Leben“ im Westen von Innsbruck. Der zweite Bauteil wurde Ende des Sommers fertiggstellt. Der gemeinnützige und wohnbaugeförderte Bau bietet 96 Wohnungen von 45 m2 bis 100 m2, für alle Altersgruppen und die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Entwickelt wurde das Wohnkonzept vom Innsbrucker Unternehmensberater Anton Stabentheiner. „Die Idee dahinter ist Wohnen im Alter, aber nicht in der bisherigen Form, wo man vereinsamt, sondern im Leben eingebunden zu sein.“
Alle Generationen auf jedem Stockwerk
Stabentheiner achtet darauf, dass junge und alte Menschen auf jedem Stockwerk gut „durchmischt“ sind. Ein Drittel sollte unter 40 sein, ein Drittel 40-60 und ein Drittel 60 plus. Und in Summe nicht mehr als ein Drittel Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf, erklärt er. Im Haus gibt es Gemeinschaftsräume, eine Gemeinschaftsküche und zwei Wohnbegleiterinnen für 35 Stunden in der Woche. Ihre Aufgabe ist es, die Bewohner und Bewohnerinnen miteinander zu vernetzen und Ansprechpartner für alle Anliegen zu sein.
Nachbarschaftshilfe auch im städtischen Umfeld
Wenn jemand einmal nicht selbst kochen oder einkaufen kann, wird er vom Nachbarn versorgt. Die Nachbarin in Pension schaut auf die Kinder, wenn es nötig ist. Außerdem gibt es im Haus eine Aufgabenbegleitung sowie Lernunterstützung. Die Wohnbegleiterinnen arbeiten auch mit professionellen Diensten zusammen.
Lebenshilfe, Behindertendienste, Kinderkrippe, Ärzte, Physiotherapie, Bioladen, Friseur und ein Café finden sich praktischerweise gleich im Haus. „Hier komme ich mit jungen Menschen zusammen, hab liebe Leute im Stockwerk, die mir helfen, und kann trotzdem alles so machen wie es für mich richtig ist“, sagt eine Bewohnerin, die mit 87 Jahren noch eingezogen ist. Das nächste Haus im Leben entsteht in Nassereith.