AMS Arbeitsmarktservice Arbeitslos
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Fast 40 Prozent mehr Arbeitslose

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Tirol im Oktober im Jahresvergleich um 38,9 Prozent gestiegen. Damit fiel der Anstieg in Tirol deutlich stärker aus als in den anderen Bundesländern. Ende des Monats waren 28.338 Tirolerinnen und Tiroler ohne Beschäftigung.

Zusätzlich nahmen mit Ende Oktober 2.189 Personen an Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS) teil. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 72 Teilnehmer.

Mit 3.283 Personen oder 35,3 Prozent gab es den größten Anstieg bei der Arbeitslosenzahl im Bereich Beherbergung und Gastronomie. In der Autobranche stieg die Arbeitslosigkeit um 991 Personen oder 41,3 Prozent. Es folgen der Abschnitt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit einem Anstieg um 693 Personen oder 43,5 Prozent, Verkehr und Lagerei mit einem Anstieg um 550 Personen oder 39,3 Prozent und der Abschnitt Herstellung von Waren mit einem Anstieg um 516 Personen oder 42,4 Prozent.

AMS rechnet mit weiterem Anstieg

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Oktober in allen Altersgruppen und in allen Tiroler Bezirken – prozentmäßig mit 61,6 in Innsbruck am stärksten. Wie Sabine Platzer-Werlberger vom AMS erklärte, werde die Zahl der Arbeitslosen in den nächsten Wochen weiter steigen.

Die Arbeitslosenquote lag mit Ende Oktober in Tirol bei 7,9 Prozent. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert bei 5,8.

Platter: Zunahme durch Reisewarnungen erwartbar

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat September 2020 sei auch durch die vermehrten Reisewarnungen zu erwarten gwesen, so LH Günther Platter (ÖVP). Das sei vor allem für die Betriebe im Tourismusbereich und in der Gastronomie ein harter Schlag gewesen.

„Daher setzen wir nun auf die Unterstützungsleistungen des Bundes. Sie stellen genau darauf ab, dass es im morgen, Dienstag, beginnenden erneuten Lockdown zu keinem weiteren Abbau von Arbeitskräften kommt. In dieser schwierigen Zeit geht es jetzt vor allem darum, Arbeitsplätze zu sichern und private Existenzen zu schützen“, erklärte Platter.