Neben einem 600.000 Euro schweren Soforthilfepaket forderten die Betriebe Anfang Oktober den Schutz kultureller Räume, Planungssicherheit und Soforthilfen sowie mehr Anerkennung. Zufrieden über den Fortschritt der Verhandlungen äußerte sich Initiator und Clubbetreiber Fred Lordick. Weil der Großteil der Innsbrucker Clubbetreiber über 90 Prozent Umsatzeinbußen verzeichne, seie unmittelbare finanzielle Unterstützung aber dringend notwendig.
Coronakrise zeige geringen Stellenwert der Branche
„Trotz der eindeutig positiven Auswirkungen der Nachtkultur für die Stadt Innsbruck, müssen wir leider kollektiv vermelden, dass wir aus ihren politischen Entscheidungen nicht ausreichend Anerkennung für unsere Arbeit erkennen können“, zog die Innsbrucker Nachtkultur ein ernüchterndes Fazit in ihrem Forderungspapier. Die Coronakrise würde nun abermals den geringen Stellenwert der Branche für die Politik vor Augen führen.
Stadtsenat kündigte finanzielle Unterstützung an
Lordick spricht als Initiator der „Innsbruck Club Commission“ für rund 25 Betriebe der Tiroler Nachtkultur. Erklärtes Ziel der Interessenvertretung ist eine aktive Beteiligung am Diskurs in herausfordernden Zeiten. Man erhoffe sich zudem, das Ausmaß der problematischen Lage vereint besser darstellen zu können, erklärte Lordick. Laut ihm habe die Innsbrucker Stadtregierung nach der Präsentation ihrer Forderungen Verständnis für ihre Anliegen gezeigt.
Der Stadtsenat hätte Unterstützung im sechsstelligen Bereich angekündigt, so Lordick. Diese Summe könne aber die Stadt allein nicht stemmen. Man sei deshalb ebenfalls in Gesprächen mit der Tiroler Wirtschaftskammer. Ein erstes Gespräch mit Vertretern der Tiroler Wirtschaftskammer sei gut verlaufen, ein weiterer Termin sei für Mitte November geplant.
Initiative fordert zusätzliche konjunkturelle Maßnahmen
Trotz der voraussichtlichen Fixkostenübernahme seitens des Bundes verblieben den Betrieben weitere Kosten, etwa für Instandhaltung und Personal. Die „Innsbruck Club Commission“ forderte darum zusätzliche konjunkturelle Maßnahmen für das kommende Jahr, unter anderem Unterstützung bei der Umsetzung von Sicherheits- und Hygienekonzepten sowie von Lärmschutzmaßnahmen und eine Aussetzung von Abgaben, darunter etwa Kommunalsteuer oder Tourismusabgabe.
Auch Unternehmen aus dem Innsbrucker Umland, etwa aus Telfs und Landeck, hätten sich bei Lordick gemeldet. Die Krise der Nachtkultur sei nicht auf die Stadt Innsbruck beschränkt. Auf eine Reaktion und Unterstützungserklärungen auf Landesebene warte man bisher jedoch vergeblich, so Lordick. Man hoffe aber darauf, dass nach der Stadt nun „endlich auch das Land ein offenes Ohr bietet“.