Swarovski Gebäude in Wattens
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Wirtschaft

Swarovski: Breite Mehrheit für Holding

Der Kristallbereich des Swarovski-Konzerns wird künftig in Form einer Holding organisiert. Dafür hat sich am Freitag die Mehrheit der 80 stimmberechtigten Familienmitglieder in ihrer Gesellschafterversammlung ausgesprochen. Ein Rechtstreit wird vermutlich folgen.

Mit dem Beschluss am Freitag wird die bestehende Swarovski International Holding (SIH) in die Kommanditgesellschaft eintreten. Diese wiederum sei aber zur Gänze im Besitz der Swarovski Austria Holding (SAH) mit Sitz in Österreich. Durch dieses Konstrukt sei sichergestellt, dass die Eigentumsanteile unverändert bleiben, der Konzern aber zeitgemäß geführt werden könne, so das Unternehmen in einer Aussendung.

Laut Konzernchef Robert Buchbauer seien die gefällten Beschlüsse rechtswirksam: "Die große Mehrheit der Gesellschafter steht klar hinter diesen. Mit diesem Rückenwind werden wir den Transformationsprozess weiter vorantreiben und das Unternehmen für die Zukunft bestmöglich aufstellen“, so Buchbauer.

Gegner haben bereits im Vorfeld Klage angekündigt

Dass die gefällten Beschlüsse rechtlich in Ordnung seien, glauben die Gegner dieser neuen Struktur – allen voran Nadja und Helmut Swarovski – nicht. Im Vorfeld der Sitzung am Samstag meldeten sie sich zu Wort und stützen sich auf dementsprechende Rechtsgutachten. Demnach bräuchte es auch für diese Umstrukturierung einen einstimmigen Beschluss. Man werde das auch einklagen. Es gehe der neuen Führung dabei nicht um die Finanzierung des Standorts Wattens, vielmehr soll den Gesellschaftern das Unternehmen und deren Rechte entwendet werden, hieß es.

Es würden Alternativvorschläge am Tisch liegen, wie der Standort Wattens abgesichert werden könnte. Auch ein Kaufangebot stehe im Raum samt Finanzierungszusage einer Tiroler Bank. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein Wechsel in der Konzernführung. Die Verantwortlichen sollten nach Jahren des Misserfolgs und der Unkultur endlich den Weg frei machen, anstatt ihre Macht einzuzementieren, werden schwere Geschütze aufgefahren.