Die Innsbrucker Klinik
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Gesundheit

Schlaganfall: Rasch handeln rettet Hirnzellen

Rund 1.700 Menschen erleiden jährlich in Tirol einen Schlaganfall. Anlässlich des „Welttag des Schlaganfalls“ appelliert das Land, bei Schlaganfallsymptomen sofort den Notruf zu wählen und nicht aufgrund der Coronapandemie zu zögern. Denn Schlaganfall ist nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache in Österreich.

Plötzliche Seh- und Sprechstörungen, Lähmungen, Schwindel und sehr starker Kopfschmerz können Symptome eines Schlaganfalls sein. In solchen Fällen sollte so rasch wie möglich der Notruf 144 gewählt werden, denn je länger die Durchblutungsstörung im Gehirn anhält, umso mehr Nervenzellen sterben ab.

Jeder Zehnte jünger als 55 Jahre

Schlaganfall ist die häufigste Ursache für körperliche Behinderung im Erwachsenenalter. Nicht nur alte Menschen betrifft es, jeder zehnte Schlaganfallpatient ist jünger als 55 Jahre. In Tirol gibt es in den Krankenhäusern Innsbruck, Kufstein und Lienz eigene Schlaganfallzentren, sogenannte Stroke Units. Alle anderen Krankenhäuser sind über den Schlaganfallpfad Tirol daran angebunden. Dieser Schlaganfallpfad soll die optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten garantieren – neben der Akutversorgung auch Nachbehandlung und Reha.

Wohnortnahe ambulante Nachsorge

Seit Anfang des Jahres wird in Tirol zur Nachsorge auch die ambulante Schlaganfallversorgung angeboten, die wohnortnah und häufig sogar beim Patienten daheim durchgeführt wird. Dieses Versorgungskonzept sei österreichweit einzigartig und sei ein „besonderer Gewinn“ für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen, sagt ÖGK-Landesstellenleiter Arno Melitopulos-Daum. Bei optimalem Management könnten 70 Prozent der Patientinnen und Patienten wieder ihre Selbständigkeit zurückerlangen, so Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP).