Injektionsnadel mit Impfstoff
pixabay/HeungSoon
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Wissenschaft

CoV-Impfstoff schon im Frühjahr?

Ein sicherer und wirksamer Impfstoff könnte dem Ausnahmezustand durch die Infektionskrankheit ein Ende setzen. Derzeit laufen bei den erfolgversprechendsten Entwicklern bereits die finalen Tests vor der Zulassung.

Mehrere Firmen und Forschungsteams arbeiten derzeit fieberhaft daran, einen Impfstoff zu entwickeln, darunter auch die deutsche Firma BioNTech. Der emeritierte Medizin-Professor Christoph Huber ist Mitbegründer. Er hat in Innsbruck studiert und lebt nach seiner Zeit in Mainz wieder in Tirol. Huber zeigte sich zuversichtlich, dass im ersten Halbjahr 2021 ein oder mehrere Impfstoffe bereits im Masseneinsatz sein werden.

Univ.-Prof. Dr. Christoph Huber bei den 5. PRAEVENIRE Gesundheitstagen im Stift Seitenstetten
Peter Provaznik
Der Mediziner und Wissenschafter Christoph Huber

Konkurrenten ziehen an einem Strang

Huber betonte, dass es zumindest in Europa und den USA einen noch die da gewesenen Austausch zwischen den verschiedenen Entwicklern gebe. Es sei zwar ein Wettlauf, es werde aber alle Konkurrenten brauchen, um die benötigten Impfstoff-Mengen dann auch herstellen zu können: „Alle diese Frontrunner benützen schnelle Methoden. Jede dieser Technologien hat ihre wissenschaftlich-medizinische und technologische Rechtfertigung“, so der Experte.

Die angewendeten Methoden könnten schneller zum Ziel führen, als konventionelle Wege, erklärte Huber. Jede der Firmen leiste ihren Beitrag für die Entwicklung eines Impfstoffs. Er sei daher optimistisch, dass die Nachfrage danach im Verlauf des nächsten Jahres gedeckt werden könne.

BioNTech in Mainz
KAI PFAFFENBACH / REUTERS / picturedesk.com
Die Zentrale von BioNTech in Mainz

Verträge für Impfstoff bereits unterzeichnet

BioNTech befindet sich derzeit in der letzten Phase der Forschung und hat bereits über 35.000 Probanden geimpft. Derzeit wird die Wirksamkeit überprüft. In den nächsten Wochen sollen die Daten eingereicht werden. Die Behörden entscheiden dann über die Zulassung des Impfstoffs. Dann müssen Milliarden von Dosen hergestellt werden.

Die Firma BioNTech ist lediglich Entwicklerin. Sie arbeitet mit einem amerikanischen Pharmariesen zusammen, der Herstellung übernimmt. Das Geld für die aufwändige Entwicklung des Impfstoffs kommt bei BioNTech etwa von den Aktionären. Eine wichtige Rolle spielen aber auch die Staaten, mit denen es bereits Verträge für den Impfstoff gibt.

USA: Impfstoff eventuell schon heuer

In den USA könnte es für den Biontech-Impfstoff noch heuer eine Notzulassung geben, glaubte der Experte. Auch in Europa ist das Zulassungsverfahren bereits auf Schiene. Hier könne ein Coronavirus-Impfstoff für die breite Bevölkerung im kommenden Jahr zur Verfügung stehen. Auch Tirol würde dann mit Dosen versorgt werden.