Stubaier Gletscher Liftschlange
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Chronik

Kontrollierter Ansturm auf Gletscher

Nach den ersten beiden Ski-Wochenenden auf Tirols Gletschern haben Behörden und Betreiber für dieses Wochenende schärfere Kontrollen und bessere Dosiersysteme angekündigt. Ein Lokalaugenschein am Stubaier Gletscher zeigt, dass die Maßnahmen gegriffen haben.

Trotz bestehender Reiswarnungen ist der Ansturm auf die Gletscherskigebiete groß. Das haben die letzten beiden Wochenenden bewiesen. Um lange Menschenschlangen, vor allem vor der Auffahrt in der Talstation, aber auch an den Liften im Skigebiet selbst zu vermeiden, haben Behörden und Betreiber reagiert.

Stubaier Gletscher, Dosierampel
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Dank einer Dosierampel kamen die Gäste zeitlich versetzt bei der Talstation an.

Auto- statt Menschenschlange

Damit in den frühen Morgenstunden nicht alle Skifahrer gleichzeitig zur Talstation kommen, hat man auf der Gletscherstraße eine Dosierampel errichtet, die alle paar Minuten wieder auf Rot geschaltet hat. Dies hab sich auf jeden Fall bewährt, so Bezirkspolizeikommandant Gerhard Niederwieser. Generell seien die Skitouristen sehr diszipliniert gewesen und hätten auch Verständnis gezeigt, wenn man sie auf die ab Sonntag geltenden neuen Coronaregelungen hingewiesen hat. Die Polizei war sowohl im Bereich der Talstation als auch im Skigebiet selbst unterwegs.

Stubaier Gletscher, Ordner
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Auch Ordner achteten auf die Einhaltung von Mindestabstand und Maskenpflicht.

Großteils Disziplin auch im Skigebiet

Sowohl was den Abstand betrifft aber auch in Sachen Mund-Nasen-Schutz habe es kaum bis wenig Beanstandungen gegeben, so Reinhard Klier von den Stubaier Gletscherbahnen. Es seien aber auch zusätzliche Securitykräfte engagiert worden, um auf die Einhaltung der Regelungen zu achten. Zudem habe man fast sämtliche Lifte in Betrieb genommen, damit sich die Menschen im Skigebiet besser verteilen.

Stubaier Gletscher Liftschlange
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Anstehen mit Abstand funktionierte meist.

Blick in die Zukunft mit großer Sorge

Beim Stubaier Gletscher muss man den finanziellen Mehraufwand für die verschärften Corona-Maßnahmen zwangsläufig in Kauf nehmen. Schließlich sei jetzt Hauptsaison am Gletscher. Doch anders als in anderen Jahren, waren von den rund 6.000 Menschen, die am Sonntag am Berg waren, rund zwei Drittel Einheimische. Normalerweise kommen zwei Drittel aus den Nachbarländern, so Klier.

Bleiben die Reisewarnungen aufrecht, rechnet er mit finanziellen Einbußen im schlechtesten Fall von 50 bis 60 Prozent. Und das, obwohl schon im März mit dem Lockdown den Gletschern das gesamte Ostergeschäft eingebrochen ist. Es sei jedenfalls derzeit unheimlich schwierig für die Saison zu kalkulieren, die Beherbergungsbetriebe treffe es da aber fast noch schlimmer.