Mistkübel im Innsbrucker Stadtgebiet
IKM/W.Giuliani
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Umwelt

Innsbruck testet intelligente Müllkübel

Für ein Pilotprojekt werden in einige der rund 1.600 öffentlich aufgestellten Müllkübel in Innsbruck Sensoren eingebaut. Sie messen, wann der Behälter voll ist und entleert werden soll. Gute Erfahrungen machte damit bereits die Stadt Schwaz.

Insgesamt stehen auf öffentlichem Grund in der Landeshauptstadt rund 1.600, graue Müllbehälter des Straßenbetriebs. 35 Mitarbeiter des Amts für Straßenbetrieb sind mit 22 Kleinfahrzeugen täglich im Einsatz, damit die Müllbehälter nicht überquellen. Allerdings wären viele der Fahrten und Entleerungen nicht notwendig, da die Behälter gelegentlich nicht voll oder nur zu einem kleinen Teil gefüllt sind.

Sensor misst den Abstand vom Deckel bis zum Boden

17 der Müllkübel werden nun für ein Pilotprojekt verwendet. Ein im Deckel des Mülleimers angebrachter Sensor − eine kleine schwarze Box − misst den Abstand bis zum Boden. Je kleiner der Abstand, umso mehr Müll ist im Eimer. Die vom Sensor gelieferten Daten werden online in das System eingespeist, damit wissen die Mitarbeiter des Bauhofs Bescheid, ob und wann eine Entleerung notwendig ist.

Mistkübel im Innsbrucker Stadtgebiet
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Sensoren nicht bei jedem Müllkübel sinnvoll

Für das Pilotprojekt werden Mülleimer in den Stadtteilen Sieglanger, Mentlberg und auf der Hungerburg mit Sensoren bestückt. Wie Walter Stockner von den städtischen Bauhöfen erklärte, sei der Einsatz solcher Sensoren nicht flächendeckend im Stadtgebiet zweckmäßig.

In der Innenstadt bzw. zentrumsnahen Stadtteilen müssten die Behälter wegen der hohen Abfallmenge täglich entleert werden. "Dort wird das System wohl nicht zum Einsatz kommen. Wo es Sinn macht, ist in den äußeren Stadtteilen und am Stadtrand, weil die Eimer in großer Entfernung voneinander aufgestellt sind“. Zu bedenken gibt Stockner auch, dass an heißen Tagen im Sommer auch wenig gefüllte Eimer starke Gerüche entwickeln und deshalb unabhängig vom Füllstand geleert werden müssen.

Pilotprojekt über sechs Wochen

Nach Ende des sechswöchigen Tests soll ein Bericht Aufschluss über Kosten sowie Vor- und Nachteile bringen. Die endgültige Entscheidung über die Einführung des Systems trifft der Innsbrucker Gemeinderat.

Die Sensoren senden Information auf das Tablet der Bauhofmitarbeiter
ORF
Bei dem Projekt in Schwaz sehen die Abfallentsorger, ob der Kübel entleert werden soll.

Ein ähnliches Projekt gibt es seit einiger Zeit in Schwaz. Sensoren in rund 90 öffentlichen Müllkübeln melden, wenn die Behälter geleert werden müssen. Die Daten landen dann direkt auf dem Tablet der Abfallentsorger, die so ihre Routen besser planen können – mehr dazu in „Smarte“ Mistkübel ersparen leere Kilometer.