Platz für Deponie
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Wirtschaft

Kappl: Deponiepläne sorgen für Widerstand

In Kappl (Bezirk Landeck) ist eine Verhandlung zur Errichtung einer Deponie am Donnerstag kurzfristig abgesagt worden. Die Gemeinde machte am Mittwoch einen Rückzieher. Überdies wurden Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.

Die Bewohnerinnen und Bewohner nahe der geplanten Deponie in Kappl hatten massive Beeinträchtigungen befürchtet, berichtet David Rudigier, der eine Unterschriftenliste gegen die Deponie initiierte. Die Bewohnerinnen und Bewohner gingen von Lärm durch Lkw-Fahrten, Staub wegen der Brechanlagen und Verschmutzung der Zufahrtsstraße aus.

Anlage für „verschiedenste Abfälle“

Laut Kundmachung bei der Bezirkshauptmannschaft Landeck war eine „Zwischenlager- und Manipulationsfläche für verschiedenste Abfälle“ auf einer Fläche von 1.220 Quadratmetern in Kappl vorgesehen. Die Lagerkapazität war demnach mit 3.000 Tonnen geplant, die Jahresumschlagmenge mit ca. 18.000 Tonnen.

Die Kritiker befürchteten dadurch 3.000 Lkw-Fahrten zusätzlich im Jahr in diesem Bereich. Für Unmut sorgten auch die vorgesehenen langen Betriebszeiten werktags zwischen 6.00 und 19.00 Uhr. Fast alle Anrainer seien Vermieter im Tourismus, sie hätten Sorge, dass eine derartige Anlage den Wert der Häuser bzw. Grundstücke mindere, heißt es von Seiten der Gegner.

Rudigier sammelte diese Woche in den vier Weilern in unmittelbarer Nähe des Projekts 137 Unterschriften und übergab diese am Dienstag der Gemeinde. Denn am Donnerstag hätte eine Verhandlung über das Vorhaben stattfinden sollen.

Doch kein Gemeindegrund für Projekt

Am Mittwoch zog schließlich die Gemeinde ihre Zustimmung zurück, eine kleine Fläche für das Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Als Grund nannte Bürgermeister Helmut Ladner, dass ursprünglich nur ein Zwischenlager geplant gewesen, jetzt aber wesentlich mehr beantragt worden und das Projekt umfangreicher geworden sei. Das weist das betroffene Unternehmen allerdings zurück. Die Gemeinde stehe hinter den 137 Unterschriften gegen die Deponie und werde diese an die Behörde weiterleiten, sagte der Bürgermeister.

Auf der Bezirkshauptmannschaft Landeck hat man am Mittwoch bestätigt, dass die Verhandlung kurzfristig abgesagt wurde. Das Unternehmen wird den Antrag zurückziehen. Ob es einen neuen Antrag auf eine Deponie in Kappl stellen werde, ist noch offen, hieß es auf Anfrage.