In guten Zeiten laufen in der Wäscherei von Monika Krautgasser in Telfs drei bis vier mannshohe Waschmaschinen gleichzeitig. Sie reinigen jeden Tag mehr als eine Tonne Leintücher, Tischdecken und Badetücher aus Hotels im ganzen Land. Die Pandemie ließ nun aber die Wäscherei auf ein Sparprogramm herunterfahren. Derzeit werden täglich nur noch 80 Kilogramm Wäsche gereinigt.
Im Minutentakt hätten ihre Kunden ihr telefonisch mitgeteilt, dass sie nichts zu waschen hätten, da bei ihnen die Gäste die Zimmer storniert hätten und somit keine schmutzige Wäsche anfalle, schildert Monika Krautgasser.
Kurzarbeit und Kündigungen
Die Wäscherei von Monika Krautgasser ist kein Einzelfall, sagt Dietmar Hinterreiter, Sprecher der Wäschereien und Textilreiniger in der Tiroler Wirtschaftskammer. Mitarbeiter seien in Kurzarbeit geschickt worden. Teilweise seien Mitarbeiter auch gekündigt worden, weil die Auftragslage derzeit so trist sei und es nicht so aussehe, als würde sich das in den nächsten Monaten wieder bessern, so Hinterreiter. Krautgasser musste bereits drei der vier Angestellte kündigen.
Ausfälle auch durch ausbleibende Großveranstaltungen
Die Gäste aus dem Ausland sind allerdings nicht das Einzige, das den heimischen Reinigungsbetrieben während der Pandemie fehlt, sagt Hinterreiter. Auch ausbleibende Hochzeiten, die drohenden Absagen von Weihnachtsfeiern und Bällen und der damit verbundenen Reinigung der Abendkleidung bedeuten große Ausfälle. Er rechne mit Einbußen von 80 Prozent, so Hinterreiter.
Wie es unter diesen Umständen weitergehen soll, ist derzeit völlig unklar, sagt Krautgasser: „Wir können derzeit nicht voraussagen, ob überhaupt Wäsche kommt. Wir wissen genau nichts.“