Kinder sitzen und stehen dicht gedrängt in einem Schulbus
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Verkehr

Öffis: Schüler und Eltern fordern mehr Platz

Schüler- und Elternvertreter haben am Dienstag in einem Offenen Brief an die zuständigen Politiker mehr Platz für Schüler in Öffentlichen Verkehrsmitteln gefordert. Die Verkehrsmittel seien „heillos überfüllt“, ein Abstandhalten nicht möglich. Auch eine Petition wurde gestartet.

Am Dienstag protestierten Schüler- und Elternvertreter offen gegen das am Montag wieder verordnete Homeschooling in sechs Tiroler Bezirken für die Oberstufenklassen – mehr dazu in Demo gegen Homeschooling in Innsbruck. Nun machen sie wegen zu Stoßzeiten überfüllter Öffi-Verbindungen abermals Druck.

Kinder sitzen und stehen dicht gedrängt in einem Schulbus
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Abstandhalten in Öffis ist vor allem in der Früh kaum bis gar nicht möglich.

Offener Brief zum Nachlesen

Schon in den letzten Monaten gab es Forderungen nach einer Erhöhung des Verkehrstaktes. Es sollten mehr Busse, Züge und S-Bahnen fahren. Dem kamen die Verkehrsbetriebe nach und setzten weitere Busse ein – mehr dazu in Zahl der Schülerbusse wird weiter erhöht. Doch auch das scheint in Covid-Zeiten immer noch nicht auszureichen.

Späterer Unterrichtsbeginn brachte nicht die Lösung

Der Bitte von Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne), etwa für die Oberstufe einen späteren Unterrichtsbeginn zu ermöglichen, sind einige Schulen nachgekommen. Doch auch hier zeigte sich, so die Elternvertreter in ihrem Brief, dass spätere Fahren in die Schule gar nicht möglich war, weil es keine passende Verkehrsverbindung gab. Und jene, die später fahren konnten, trafen mit Berufstätigen zusammen, etwa aus dem Handel, somit war wieder nicht genug Platz für Abstand.

Busse und Fahrer der Reiseveranstalter anheuern

Die Frequenz der Öffentlichen Verkehrsmittel müsse erhöht werden, bleibt somit für die Eltern- und Schülervertreter der einzig gangbare Weg. Sie lassen mit einem Vorschlag aufhorchen: Es sollten die Busfahrer und Busse der Tiroler Reiseveranstalter eingesetzt werden. Diese seien derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie nicht ausgelastet.

Antwort der Politik „innerhalb einer Woche“

Die Schüler- und Elternvetreter haben ihr Schreiben etwa an Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe, Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) gerichtet. Man erwarte sich „Antwort innerhalb einer Woche“. Denn schon bald würden wegen der kalten Temperaturen auch die Radfahrer in die Öffis steigen, und damit sei dann dort noch weniger Platz.

Liste Fritz fordert Felipe zum Handeln auf

Von der Liste Fritz heißt es, der VVT habe zweifelsohne in den vergangenen Wochen viele Linien verstärkt, in der Realität dürften aber noch zahlreiche Probleme bestehen. Von Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) erwarte man, dass sie sich mit der Hochdruck dafür einsetzt, überfüllte Linien zu entschärfen. Überfüllte Schulbusse seien ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Bereits im Jahr 2014 habe man darauf hingewiesen und für jedes Kind einen Sitzplatz gefordert.

Der Bildungssprecher der SPÖ, Benedikt Lentsch, plädiert dafür, den Schulbetrieb so lange wie möglich durchzuführen. Maßnahmen wie Schichtbetrieb oder zusätzliche öffentliche Verkehrsmittel im Frühverkehr seien nicht nur angemessener, sondern auch sinnvoller und nachhaltiger.