Vor allem die bestehende deutsche Reisewarnung für Tirol sei schwierig, meinte der Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Bergbahn ist, am Montag: „Wir sind natürlich stark vom deutschen Markt abhängig“, so Winkler. Aber unabhängig von etwaigen kommenden Verschärfungen der Covid-19-Verordnungen sei er „optimistisch“ und glaube, dass „Qualität und Sicherheit“ in dieser außergewöhnlichen Saison stimmten.
Gondelfahrten werden zeitlich verkürzt
Für die Sicherheit der Gäste und des Skigebietes insgesamt habe man unter anderem mit dem Infektiologen Günter Weiss von der Medizinischen Universität Innsbruck zusammengearbeitet, konkretisierte Anton Bodner, Vorstandsvorsitzender der Bergbahn AG Kitzbühel, die Bemühungen.
Man habe nunmehr etwa den „Betriebsstart auf 8.00 Uhr vorverlegt, um die Besucherströme zu entzerren“ und die Gondelfahrten beschleunigt. Somit schaffe man es, dass „alle Gondeln unter 15 Minuten unterwegs“ sind, berichtete Bodner. Das alles sei notwendig, um die „Fallzahlen zu stabilisieren“, um die „Reisewarnungen wegzubekommen“, so Bodner.
Oberflächen und Luft desinfizieren
Als überaus vielversprechend für eine sichere Wintersaison wertete Bodner auch die transportablen UVC-Geräte der Firma Planlicht an. Mit diesen gelinge es, „Oberflächen und Luft zu desinfizieren“, strich der Vorstandsvorsitzende heraus. Die Wirksamkeit des Verfahrens sei jedenfalls wissenschaftlich erwiesen, sagte Planlicht-Geschäftsführerin Felicitas Kohler.
Während Aufenthalts- und Stehzeiten der Gondel schiebe man künftig jedenfalls die transportablen Geräte in die Gondel und habe damit anschließend einen virenfreien Raum. Außerdem werden eine Screeningstation beim Tennisstadion sowie ein eigenes Labor eingerichtet, um schnelle Tests durchführen zu können.
Skipass am Handy
Daneben setzt man im Winter 2020/2021 auf fortschreitende Digitalisierung. Die Firma „Skidata“, seit über 30 Jahren mit Kitzbühel unternehmerisch verbunden, biete heuer erstmalig eine App an, mit der man seinen Skipass schon im Voraus buchen und auf das Smartphone laden könne. Die Drehkreuze beim Skigebiet reagierten dann auf den jeweiligen Smartphone-Skipass, ohne dass die Skifahrer ihre Handys entsperren müssten, berichtete Skidata-CEO Franz Holzer.
Für die heurige Wintersaison und die kommenden Jahre versprechen sich dann sowohl Walter Astl als auch Christian Wörister, beide Mitglieder des Vorstandes der Bergbahn AG Kitzbühel, sehr viel. Digitalisierung und Sicherheit wären schließlich auch nach der Pandemie noch ein großes Thema, meinten beide.
Hahnenkammrennen ohne Zuseher vor Ort
Verkraften müsse man aber wohl, dass die kommenden Hahnenkammrennen ohne Zuschauer stattfinden müssten. „Ich vertrete die Position, dass die Rennen für alle offen sein müssen und nicht nur für geladene Gäste“, sagte der Kitzbüheler Bürgermeister auf Nachfrage. Aus heutiger Sicht müssten die Rennen also wohl „ohne Zuschauer über die Bühnen gehen“, ergänzte er – mehr dazu in Vorbereitungen für Hahnenkamm-Geisterrennen..