Lucile Gedenkplatz
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Gericht

Fall Lucile: OGH bestätigte Schuldspruch

Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat im Fall der 2014 in Kufstein getöteten französischen Austauschstudentin Lucile K. den Schuldspruch wegen Mordes und Störung der Totenruhe bestätigt. Damit ist das Urteil rechtskräftig.

Die Nichtigkeitsbeschwerde des angeklagten 43-jährigen Fernfahrers aus Rumänien wurde in einer nicht öffentlichen Sitzung am 29. September zurückgewiesen. Damit wurde der Schuldspruch des Landesgerichts Innsbruck vom 9. Juni bestätigt, teilte der OGH am Montag mit. Das Urteil ist somit rechtskräftig.

Angeklagter im Mordfall Lucile sitzt vor Richter und Kameraleuten
LIEBL Daniel | zeitungsfoto.at
Das Medieninteresse an dem Prozess in Innsbruck war groß

Zuvor war der Angeklagte bereits in Deutschland nach einem Sexualmord an einer 27-jährigen Joggerin zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Daher verhängte das Landesgericht Innsbruck keine Zusatzstrafe. Über die Berufung des Angeklagten gegen den Ausspruch des Landesgerichts über die privatrechtlichen Ansprüche der Eltern des Opfers – in Bezug auf Trauerschmerzensgeld und Begräbniskosten – habe das Oberlandesgericht Innsbruck zu entscheiden. Den Eltern waren jeweils 14.000 Euro zugesprochen worden.

Einstimmiges Urteil der Geschworenen

Der Rumäne hatte sich im Juni zu Prozessbeginn vor dem Landesgericht Innsbruck nicht schuldig bekannt. Im Gefängnis in Deutschland hatte der Rumäne vor einem Psychiater die Tat an Lucile jedoch indirekt gestanden. Sowohl an Lucile als auch an der Joggerin in Deutschland waren mehrere DNA-Spuren des 43-Jährigen sichergestellt worden. Der Schuldspruch der Geschworenen war einstimmig ausgefallen – mehr dazu in Schuldspruch im Mordfall Lucile.

Innufer Kufstein
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Die Leiche der Französin wurde am Inn in Kufstein gefunden

Die 20 Jahre alte französische Austauschstudentin, die aus Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war im Jahr 2014 getötet worden. Ihre Leiche war am 12. Jänner am Ufer des Inns entdeckt worden. Die Tatwaffe, eine Hubstange, wie sie zum Beispiel zum Anheben eines Lkw-Führerhauses genutzt wird, wurde schließlich im Inn gefunden.