Riesenschildkröten, der Dodo-Vogel, gorillagroße Lemuren oder der bis zu einer halben Tonne schwere Elefantenvogel: Sie alle verschwanden vor 1.500 bis 500 Jahren. Bisher war unter Forschern umstritten, warum diese Tiere ausgestorben sind.

Wie die Ergebnisse der Forschungen zeigen, an denen auch Christoph Spötl von der Universität Innsbruck mitgewirkt hat, hatte es einerseits eine besonders schwere Dürreperiode gegeben, andererseits dürfte auch der Mensch für die Auslöschung der Tierarten verantwortlich sein.
Ablagerungen von Höhlen analysiert
Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter schließen aus, dass alleine der Klimawandel der bizarren Tierwelt das Ende bereitete. Die Forscher konnten aufgrund von Höhlenablagerungen die Klimageschichte detailliert rekonstruieren. Vor allem stammen die Ablagerungen aus Höhlen der kleinen Insel Rodrigues 1.600 Kilometer östlich von Madagaskar, weit draußen im Indischen Ozean.

Vor dem Menschen überstanden Tiere Klimaschwankungen
Analysiert wurden die Proben zum Großteil in den Laboren der Arbeitsgruppe für Quartärforschung am Institut für Geologie der Universität Innsbruck. Die Studie zeigte, dass es in den letzten 8.000 Jahren immer wieder heftige Dürren gab, die Tierwelt überstand aber alle diese Klimaschwankungen.
Offensichtlich muss ein zusätzlicher Stressfaktor zur Ausrottung beigetragen haben. Auf den Inseln Mauritius und Rodrigues verschwanden innerhalb der ersten 200 Jahre nach der ersten menschlichen Besiedelung viele einheimische Tiere, wie der flugunfähige Dodo-Vogel auf Mauritius oder Riesenschildkröten auf Rodrigues.