Illustration eines Dodo-Vogels
Frederick William Frohawk (1861-1946)
Frederick William Frohawk (1861-1946)
Wissenschaft

Mensch und Klima ließen Tiere verschwinden

Der Mensch hat schon vor hunderten Jahren mit dazu beigetragen, dass auf Inseln im Indischen Ozean exotische anmutende Vögel, Reptilien oder Affenarten ausgestorben sind. Das hat ein internationales Forscherteam mit Tiroler Beteiligung zeigen können.

Riesenschildkröten, der Dodo-Vogel, gorillagroße Lemuren oder der bis zu einer halben Tonne schwere Elefantenvogel: Sie alle verschwanden vor 1.500 bis 500 Jahren. Bisher war unter Forschern umstritten, warum diese Tiere ausgestorben sind.

Rekonstruktion eines Elefantenvogels
Darstellung eines Elefanten-Vogels

Wie die Ergebnisse der Forschungen zeigen, an denen auch Christoph Spötl von der Universität Innsbruck mitgewirkt hat, hatte es einerseits eine besonders schwere Dürreperiode gegeben, andererseits dürfte auch der Mensch für die Auslöschung der Tierarten verantwortlich sein.

Ablagerungen von Höhlen analysiert

Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter schließen aus, dass alleine der Klimawandel der bizarren Tierwelt das Ende bereitete. Die Forscher konnten aufgrund von Höhlenablagerungen die Klimageschichte detailliert rekonstruieren. Vor allem stammen die Ablagerungen aus Höhlen der kleinen Insel Rodrigues 1.600 Kilometer östlich von Madagaskar, weit draußen im Indischen Ozean.

Höhle mit Tropfsteinen
Hanying Li
Die Forscherinnen und Forscher untersuchten Stalagmiten aus der La Vierge Höhle auf Rodrigues.

Vor dem Menschen überstanden Tiere Klimaschwankungen

Analysiert wurden die Proben zum Großteil in den Laboren der Arbeitsgruppe für Quartärforschung am Institut für Geologie der Universität Innsbruck. Die Studie zeigte, dass es in den letzten 8.000 Jahren immer wieder heftige Dürren gab, die Tierwelt überstand aber alle diese Klimaschwankungen.

Offensichtlich muss ein zusätzlicher Stressfaktor zur Ausrottung beigetragen haben. Auf den Inseln Mauritius und Rodrigues verschwanden innerhalb der ersten 200 Jahre nach der ersten menschlichen Besiedelung viele einheimische Tiere, wie der flugunfähige Dodo-Vogel auf Mauritius oder Riesenschildkröten auf Rodrigues.