Schultisch mit Maske
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Bildung

Pandemie fordert Schulen und Eltern

Ständig wechselnde Vorgaben, unterschiedliche Quarantäneregeln oder neue Aufgaben wie die geplanten Corona-Gurgeltests bringen laut Gewerkschaft Schulleitung und Lehrende an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Auch viele Familien blicken mit Sorge in das Winterhalbjahr.

Die unterschiedlichen Quarantäneregeln belasten Schulen und Lehrer am meisten, sagt Peter Spanblöchl, Vorsitzender der 7.000 Pflichtschullehrer und der ARGE Lehrer, die 10.000 Tiroler Pädagoginnen und Pädagogen vertritt. Die Wartezeiten bei PCR-Tests und die Vorgangsweise der Gesundheitsbehörde bei Verdachtsfällen seien von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich. Das mache die Sache vor allem für Schulen mit Schülern aus unterschiedlichen Bezirken kompliziert.

Schulleiter unter Druck

Die Letztentscheidung in Zusammenhang mit Maßnahmen die Corona-Pandemie betreffend liege bei den Schulleiterinnen und Schulleitern, sagt Spanblöchl. Die Direktorinnen und Direktoren der Pflichtschulen, die kein administratives Personal zur Verfügung hätten, könnten diese Aufgabe nicht auch noch übernehmen, sagt der Gewerkschafter. Er fordert medizinisches Personal für die Tests, die demnächst kommen sollen. Ebenso will er einheitliche Regeln für Elternsprechtage und Tage der offenen Tür. Man appelliert in diesem Zusammenhang an die Bildungsdirektion.

Maßnahmen mit Augenmaß

Auch für Eltern und Kinder bringt das neue Schuljahr einige Herausforderungen mit sich. Viele seien verunsichert, ab wann sie ihr Kind zuhause lassen müssen, sagt Christoph Drexler, Obmann des Landeselternverbands. Er wünscht sich bei der Umsetzung der Corona-Regeln mehr Augenmaß. Man habe Meldungen bekommen, dass den ganzen Vormittag auch bei kälteren Temperaturen gelüftet werde. Man wünsche sich auch, dass Kinder nicht bei jedem kleinen Schnupfen sofort nach Hause geschickt werden. Der Winter stehe vor der Tür, das sei dann auch für Eltern nicht mehr bewältigbar.

Öffentliche Verkehrsmittel nach wie vor übervoll

Der Landeselternverband kritisiert zudem, dass sich die Situation in den öffentlichen Verkehrsmitteln trotz zusätzlicher Busse nicht gebessert habe. Das betreffe das ganze Land. In dieser Woche wolle man sich in dieser Frage nochmals an die Verantwortlichen beim Land Tirol wenden, so Drexler.