Untersuchung mit Fieberthermometer
pixabay/fernandozhiminaicela
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Wissenschaft

Umfrage zu Covid-19-Langzeitfolgen

Mithilfe einer Umfrage unter vom Coronavirus-Genesenen will ein Forschungsteam der tirol kliniken und der Medizinischen Universität Innsbruck mehr über die Langzeitfolgen der Krankheit erfahren. 4.000 Covid-19 Erkrankte hat es in Tirol bisher gegeben, mindestens 1.000 Studienteilnehmer bräuchte es für eine aussagekräftige Studie.

Man wisse zwar bereits verhältnismäßig viel über Corona, führte Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Inneren Medizin II, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck ergänzend aus. Vor allem hinsichtlich der Langzeit- und Spätfolgen einer ausgestandenen Corona-Erkrankung gebe es aber noch Bedarf nach wissenschaftlichem Datenmaterial. „Wir wollen wissen, wie diese Folgen exakt aussehen“, strich der Infektiologe hervor.

(v.l.) Raimund Helbok, Günter Weiss,  Judith Löffler-Ragg,
MUI/Bullock
v.l. Raimund Helbok, Oberarzt an der Univ.-Klinik für Neurologie, Günter Weiss, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Judith Löffler-Ragg, leitende Oberärztin, Pneumologische Ambulanz & Projektleiterin, Univ.-Klinik für Innere Medizin II

Leistungsfähigkeit wie vorher?

Man interessiere sich bei der Umfrage unter anderem dafür, ob nach überstandener Infektion die Leistungsfähigkeit und Gesundheit wieder wie zuvor sei, führte Judith Löffler-Ragg, Leitende Oberärztin an der pneumologischen Ambulanz an der Universitätsklinik für Inneren Medizin II, aus. „Auch die Frage, ob wirklich die meisten Patienten nach zwei Wochen wieder gesund sind, ist zentral“, sagte die Forschungsprojektleiterin. Darüber hinaus erwarte man sich generelle Rückschlüsse auf die verschiedenen Verläufe der Krankheit, ergänzte sie.

Junge Menschen beim Training im Kurpark Oberlaa
ORF.at/Dominique Hammer
Das Forschungsteam will auch wissen, ob die Genesenen wieder die selbe Leistungsfähigkeit haben wie vor der Erkrankung

Wie viele von Riechstörung betroffen?

Auch auf „neurologische Manifestationen“ wolle man sich fokussieren, erklärte Raimund Helbok, Oberarzt im Bereich Neurologische Intensivmedizin an der Universitätsklinik für Neurologie. „Dazu zählt beispielsweise eine Riechstörung, die bei Coronavirus-Infizierten ganz ohne Schnupfen auftritt“, erläuterte er. Man wollen klären, in welchem Prozentsatz diese Störung bei Infizierten auftreten, meinte er hinsichtlich der heute startenden Covid-19 Studie.

Insgesamt will man nach Abschluss der Studie, bei der alle in Tirol wohnhaften Personen ab 16 teilnehmen können die eine Coronavirus-Infektion erlebten, etwa wissen, ob künftig bei unterschiedlichen Patientengruppen ein „leichter oder schwerer Verlauf“ zu erwarten sei, sagte Weiss. Man erwarte sich auch Wissen, welche Therapien zu welchem Zeitpunkt Sinn machen und eine mögliche präzisiere Eingrenzung von Hochrisiko-Patienten, gab der Experte Einblicke in die Erwartungshaltungen des interdisziplinären Teams hinter der Studie.