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Wirtschaft

22.00-Uhr-Sperrstunde bleibt auch in Hotels

Im Gegensatz zu den Nachbarbundesländern Vorarlberg und Salzburg gibt es in Tirol für Hotels keine Ausnahmen bei der vorverlegten Sperrstunde um 22.00 Uhr. Das bekräftige Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Dienstag. Die Hoteliervereinigung hatte sich dafür starkgemacht.

„Eine Differenzierung zwischen Gästen und Einheimischen in Lokalen führt zu einer Ungleichbehandlung“, argumentierte Platter. Es sei nicht zu rechtfertigen, dass Einheimische, wenn sie ausgehen, um 22.00 Uhr die Lokale verlassen müssen, aber Hausgäste in Hotels bis 1.00 Uhr früh konsumieren können.

Platter räumte ein, dass es sich bei der vorerst befristeten Sperrstundenregelung um eine „harte Maßnahme“ sowohl für die Tiroler als auch für die Gastronomie und Hotellerie handle. Damit wolle man die Infektionszahlen nach unten drücken und das „Gesundheitssystem sowie den Arbeits- und Wirtschaftsstandort“ schützen.

Tafel mit dem Hinweis auf die 22-Uhr-Sperrstunde und der Aufforderung, möglichst viel zu bestellen
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Die einheitliche Sperrstunde um 22.00 Uhr bleibt in Tirol vorerst bis Mitte Oktober

Hoteliervereinigung forderte Ausnahme in Tirol

Die Österreichische Hoteliervereinigung in Tirol hatte sich zuvor für eine Ausnahme für Hotels ausgesprochen. Man wisse nämlich, „dass bei gesetzten Essen in Hotels“ keine Cluster entstünden. Vorarlberg und Salzburg hätten richtig reagiert, meinte Manfred Furtner von der Hoteliervereinigung in einer Aussendung. „Wir bewirten Beherbergungsgäste in Tirol genauso wie in den Nachbarbundesländern, und auch das Virus verhält sich bei uns nicht anders als jenseits der Landesgrenze“, meinte Furtner.

Arbeiterkammer begrüßt Entscheidung Platters

Der Präsident der Tiroler Arbeiterkammer (AK), Erwin Zangerl, wies die Forderung der Hoteliervereinigung zurück. „Die 22.00-Uhr-Sperrstunde muss für alle oder keinen gelten“, argumentierte Zangerl. Er begrüßte deshalb, dass Platter dem Druck der Hoteliers nicht nachgegeben habe. Es gehe jetzt darum, die Infiziertenzahlen zu senken, statt einen Keil zwischen Urlauber und Einheimische zu treiben, so Zangerl.

Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser rief die Tiroler und die Wirtschaftstreibenden zum Zusammenhalt auf. Die Infektionszahlen seien entscheidend für die Reisewarnungen. Mit den Reisewarnungen „steht und fällt der Wintertourismus in Tirol“. Sollten sich aber die Zahlen in den kommenden zwei Wochen verbessern, „muss die Sperrstunde meines Erachtens wieder nach hinten verlegt werden“, forderte Walser.