Vor zehn Jahren haben drei kreative Köpfe die Kulturbäckerei in der ehemaligen Großbäckerei Therese Mölk im Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen gegründet. Ein klares Konzept hatten sie damals keines, was sich in den Hallen der ehemaligen Großbäckerei genau abspielen sollte, war bei der Gründung noch nicht klar. „Die Prognose war, dass der Raum drei Jahre, maximal fünf Jahre existiert“, erinnert sich Gründungsmitglied Klaus Schennach. Jetzt sind es zehn Jahre geworden.
Platz zum Ausprobieren
Im Rückblick ist mit der Bäckerei etwas Besonderes gelungen. „Das, was wir spezieller machen, anders machen als andere, ist, dass die Bevölkerung von außen unser Programm definiert, wir darauf reagieren und die Menschen begleiten“, beschreibt Christoph Grud das Erfolgsrezept.
Für Christina Mölk ist die Bäckerei ein Raum, in dem Idee geschliffen werden können. „Es ist ein Raum, wo man nicht mit einem fertigen Konzept kommen muss, wo man sich ausprobieren kann.“ Sie ist der Überzeugung: „Das bringt einer Stadt immer was, das bringt den Bewohnern etwas, also bringt es auch der Stadt etwas.“
Viel Raum für Kreativität
Nach einigen Höhen und auch budgetären Tiefen gibt es mittlerweile in der Bäckerei insgesamt 600 Veranstaltungen im Jahr. Dazu haben sich viele Kreative eingemietet. Es gibt eine Rad- oder Lautsprecherwerkstatt, Co-Working-Arbeitsplätze, einen Dachgarten, Food Sharing und vieles mehr. „Es geht überall darum, dass Leute aktiv sind. Die Bäckerei ist ein Ort, wo Leute zusammenkommen, die so ticken und das verstärkt sich das ganz noch“, so Florian Ladstätter.
Veranstaltung an zahlreichen Orten
Veranstaltungen der Bäckerei gab es in den zehn Jahren auch im Botanischen Garten oder im Zeughaus, sowie in den Umlandgemeinden wie in Zirl. „Dadurch, dass die Bäckerei so vielgestaltig organisiert ist und es nicht einen Kopf oben gibt, der alle Geschicke lenkt, passiert Entwicklung überall in der Bäckerei“, fasst Florian Ladstätter die Leitsätze zusammen.
Ein ganz spezielles Fest
Auch derzeit sind die Veranstaltungen ausverkauft. Der Enthusiasmus ist ungebremst. „Wir wollen nicht in eine Starre verfallen und möglich machen, was möglich ist gemeinsam mit den Veranstalterinnen“, sagt Teammitglied Asolcija Mamaril. So gibt es auch ein Fest zum Geburtstag. Allerdings kein großes, sondern wegen der Beschränkungen wird zehn mal mit zehn Personen gefeiert.