Wetterradar am Gantkofel in Südtirol
Autonome Provinz Bozen-Südtirol – Agentur für Bevölkerungsschutz
Autonome Provinz Bozen-Südtirol – Agentur für Bevölkerungsschutz
Chronik

Suche nach Standort für Wetterradar

Im Grenzgebiet von Osttirol, Nordtirol und Südtirol soll nach einem Standort für ein Niederschlagsradar gesucht werden. Besonders wichtig ist ein Radar für die Erfassung von Starkniederschlägen. Derzeit wird dieses Gebiet von Radaranlagen nur lückenhaft erfasst.

Im Rahmen eines zweijährigen Interreg-Projekts sollen mögliche Standorte für ein solches Radar gefunden werden. Projektpartner für das Projekt unter der Bezeichnung RaDoLive (Location search for a new precipitation Radar in the Dolomiti Live Area) sind die Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz beim Amt der Tiroler Landesregierung, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Agentur für Bevölkerungsschutz des Landes Südtirol.

Steigene Notwendigkeit durch Klimawandel

Manfred Bauer von der ZAMG-Wetterdienststelle in Innsbruck sagt, durch den Klimawandel erwarte man eine steigende Anzahl teils sehr kleinräumiger Wetterphänomene, die oft gravierende Auswirkungen haben könnten.

Karte des Einsatzgebiets des Wetterradars
Interreg Italia-Österreich
Dieses Gebiet vom Belluno über Südtirol und Osttirol soll von dem neuen Radar erfasst werden

„Die präzise Lokalisierung von Starkniederschlägen wird also immer wichtiger“, so Bauer. Im Gebirge sei es oft schwierig, optimale Standorte zu finden, auch weil Berge teilweise die freie Sicht auf Niederschlagsbereiche verdecken. in einigen Landesteilen von Tirol und Südtirol gebe es zudem nicht ausreichend Niederschlagsradare, um Starkniederschläge oder andere Regen- und Schneefallereignisse optimal erfassen zu können. Es gebe noch viele weiße Flecken auf der Radarkarte“, so Bauer.

Wichtig auch für die Einsatzkräfte

Vom für Katastrophenschutz zuständigen Landesrat Josef Geisler (ÖVP) heißt es, eine möglichst genaue Wettervorhersage sei nicht nur für die Bevölkerung von Bedeutung, sondern vor allem auch für die Einsatzkräfte und den Katastrophenschutz wichtig. Mit zusätzlichen Daten könne man noch genauere Aussagen und Prognosen zur Wettersituation im Grenzgebiet Tirol-Südtirol treffen.

Reduktion von zehn auf einen Standort

Günther Geier vom Wetterdienst der Agentur für Bevölkerungsschutz nennt als Ziel, zwei mögliche Standorte für ein Niederschlagsradar zu finden. Dafür würden zehn mögliche Standorte für die Errichtung eines Niederschlagsradars genauer untersucht. Im Zuge des Projektes sollen die zwei geeignetsten Standorte ausgewählt und im Detail analysiert werden. Nach Abschluss der Analyse werde für einen dieser zwei Standorte die Errichtung und der langfristige Betrieb eines Niederschlagradars geplant.