Politiker bei Pressekonferenz
APA/HERBERT NEUBAUER
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Politik

Skivergnügen im Winter ohne Apres Ski

Die Bundesregierung hat am Donnerstag einen Ausblick auf den Wintertourismus gegeben und dabei Gäste und Gastgeber auf einen schaumgebremsten Skiurlaub eingestimmt. „Skivergnügen ja, aber ohne Apres Ski“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) betonte, dass man den Tourismus als Gesamtheit sehen müsse, und nicht ein kleiner Teil des Nachttourismus die ganze Branche gefährden dürfe. Auch wenn sich nicht alle freuen, sei es richtig, so Platter. „Besser ist es, wenn man härtere Maßnahmen ergreift und es findet eine Saison statt“, argumentierte der Landeshauptmann bei der Pressekonferenz in Wien.

Günther Platter bei Pressekonferenz
ORF
Platter betonte, dass der Nachttourismus nicht die Branche gefährden dürfe

Frage nach Entschuldigung für Ischgl

Auf die Frage einer deutschen Journalistin, warum es ihm so schwer falle, das Wort Entschuldigung in Zusammenhang mit dem Beginn der Coronaviruskrise in Ischgl in den Mund zu nehmen, antwortete Platter, „es tut mir leid, sehr leid“. Gleichzeitig verteidigte Platter aber Tirol und sagte, das Virus sei nicht in Ischgl entstanden, sondern wurde von außen nach Österreich getragen. „Bei einer Pandemie kann nicht eine Person die Schuld auf sich nehmen“, so Platter.

Ebenfalls verteidigte der Landeshauptmann die auf 22.00 Uhr vorverlegte Sperrstunde, die Tirol gemeinsam mit Vorarlberg und Salzburg ab Freitag einführen wird. Man müsse den Gästen zeigen, dass man für ihre Gesundheit sorge. „Deswegen glaube ich, dass diese Maßnahme richtig ist“, so Platter.

Kurz: Es geht auch um Arbeitsplätze

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) stellte klar, dass Essen und Trinken auch im Freien im Sitzen konsumiert werden müssen. Kurz eröffnete die Pressekonferenz mit dem Hinweis, dass viele Menschen nicht glauben würden, „dass die Infektionszahlen zu hoch sind“. „Wir müssen das Wachstum stoppen“, so der Bundeskanzler, mit besonderen Verweis auf die Bundeshauptstadt Wien. Es gehe nicht nur um die Gesundheit der Bevölkerung, sondern auch um die Arbeitsplätze. Der Tourismus sei „’Teil unserer Identität“.

Elisabeth Köstinger bei Pressekonferenz
ORF
Essen und Trinken gibt es nur im Sitzen, stellte Köstinger fest

Köstinger: Weihnachtsmärkte wird es geben

Köstinger versicherte, dass Weihnachtsmärkte stattfinden würden. Die Corona-Tests in der Gastronomie und Hotellerie würden ausgedehnt und nun auch für Fremdenführer, Reiseleiter und Skilehrer zur Verfügung stehen. Die Tourismusministerin betonte am Donnerstag vor Journalisten, dass es im Wintertourismus um weit mehr als um Wintersport gehe. Dem schloss sich auch Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer an.