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Christof Lackner
Christof Lackner
Coronavirus

Niederlande warnen vor Innsbruck-Reisen

In Tirol ist die Zahl der Corona-Infizierten auf 604 gesunken. Während seit Montag 33 positive Testergebnisse hinzukamen, galten 84 Menschen als wieder genesen. Die Niederlande haben unterdessen für Innsbruck und Wien eine Reisewarnung ausgegeben.

Die niederländische Regierung hat am Dienstag eine Reisewarnung für Wien und Innsbruck ausgesprochen. Wer von dort in die Niederlande zurückreist, muss ab sofort für zehn Tage in häusliche Quarantäne, heißt es in den aktualisierten Reisehinweisen der niederländischen Regierung. Grund dafür seien die gestiegenen Infektionszahlen.

Willi bedauert Reisewarnung

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) findet die niederländische Reisewarnung „sehr bedauerlich“. Gleichzeitig hoffte der Stadtchef, dass die Maßnahme bald wieder der Vergangenheit angehört. „Ich bitte die niederländischen Verantwortlichen, die Warnung wieder aufzuheben, sobald es die Corona-Zahlen nicht mehr hergeben“, sagte Willi am Dienstag. Man werde sich jedenfalls vonseiten der Stadt „sehr anstrengen“, versicherte der Bürgermeister.

Man habe zuletzt zwar eine Zunahme an Fällen verzeichnet, könne die meisten aber ganz klar gewissen Clustern zuordnen. Auch weise man – insbesondere auch im Tourismusbereich – eine „extrem hohe Testquote“ auf: „Wir sind sehr gut vorbereitet“, so der Innsbrucker Bürgermeister.

Flughafenbenützung ohne Quarantänepflicht

Ausdrücklich rät die niederländische Regierung aber nicht von Reisen in andere Teile Österreichs ab. „Sie können, mit Ausnahme der Hauptstadt Wien und der Stadt Innsbruck, für Urlaubsreisen nach Österreich fahren, aber bleiben Sie wachsam“, heißt es in den Reisehinweisen wörtlich.

So sei etwa auch die Benutzung der Flughäfen Wien-Schwechat und Innsbruck möglich, ohne dass man unter die Quarantänepflicht fällt.

Erste Stornos kurz nach Ankündigung

Höchsten Wert, als verantwortungsvoller Gastgeber zu gelten, legte die Leiterin der Marketingabteilung des Innsbruck Tourismusverbandes (ITV) Esther Wilhelm. Sie maße sich nicht an, die Entscheidung zu hinterfragen, stellte aber bereits direkte Auswirkungen auf die Buchungslagen in den Innsbrucker Hotels fest: „Schon kurz nach der Ankündigung haben Hotels die ersten Stornos verkündet“, so Wilhelm am Dienstag gegenüber der APA. „Natürlich – eine Reisewarnung für die Stadt Innsbruck schmerzt, jede einzelne Reisewarnung tut sehr weh“.

Infizierten-Zahl auch in Innsbruck gesunken

In Innsbruck, das die Ampelfarbe Orange trägt, sank die Zahl der Infizierten von Montagabend bis Dienstagvormittag von 285 auf 231. Im auf Ampel-Gelb geschalteten Bezirk Innsbruck Land waren 127 Personen erkrankt, im ebenso gelben Bezirk Schwaz 83. Im mit Ampel-Orange versehenen Bezirk Kufstein waren nur mehr 53 Menschen mit Corona infiziert. Bislang wurden in Tirol 220.009 Testungen durchgeführt.

Die Zahl der Hospitalisierten war indes – wie bereits über Monate – stabil geblieben. Vorerst wurden weiter 19 Corona-Patienten auf Normalstationen behandelt. Nur zwei benötigten intensivmedizinische Betreuung.

Täglich 40 Personen beim Screening im Einsatz

Bei der Betreuung der Gesundheitshotline 1450 sind in Tirol derzeit zehn Mitarbeiter im Einsatz. Zusätzlich stünden zweieinhalb Vollzeitäquivalente zur Verfügung, wodurch Praktikanten zeitlich flexibel eingesetzt werden können. Die Landesregierung hatte erst kürzlich beschlossen, das „1450“-Team auf zwölf Vollzeit-Äquivalente aufzustocken. Die weiteren Entwicklungen würden beobachtet, hieß es.

Im Rahmen der Screening-Tätigkeit des Roten Kreuzes sind tirolweit laut Land täglich rund 40 Personen im Einsatz: Bei den mobilen Screening-Teams sind es acht Teams, was einem Personal von 16 Personen entspricht. Bei den stationären Screeningstationen in St. Johann, Kufstein, Schwaz, Zams und Reutte arbeiten in der Regel drei Personen – in Innsbruck fünf und in Osttirol zwei.