Zwei Eurofighter über Winterlandschaft, Gebirge
Österreichisches Bundesheer/Markus Zinner
Österreichisches Bundesheer/Markus Zinner
Chronik

Eurofighter-Alarm über Osttirol

Weil ein Businessjet am Samstagmittag keine Funkverbindung zur zivilen Luftraumkontrolle hatte, ist ein Alarmstart der Eurofighter ausgelöst worden. Nach einer Kontaktaufnahme konnte jedoch Entwarnung gegeben werden.

Der Alarmstart erfolgte am Samstag um 12.06 Uhr. Es handelte es sich dabei um einen „Priorität Alpha“-Einsatz. Dabei werden unerlaubt in den österreichischen Luftraum einfliegende Luftfahrzeuge oder Flugzeuge, die ohne Funkkontakt sind, abgefangen und identifiziert.

Lauter Überschallknall

Die Eurofighter-Alarmrotte ist in Zeltweg im oberen Murtal in der Steiermark stationiert. Um den Einsatzort in Osttirol trotz der Entfernung schnell zu erreichen, flogen die beiden verständigten Eurofighter mit Überschall nach Osttirol. Der dabei ausgelöste Überschallknall war im gesamten Raum Osttirol sowie im Gasteinertal zu hören.

Über Osttirol wurde dann mit dem Jet, der von Athen nach London unterwegs war, Kontakt aufgenommen. Dabei positioniert sich ein Eurofighter schräg hinter dem Flugzeug und der andere daneben, erläuterte Heeressprecher Michael Bauer auf APA-Anfrage. Dann wurde mit dem Piloten Verbindung aufgenommen und der Einsatz im Anschluss beendet.

Seltene Überschalleinsätze

„Priorität Alpha“-Einsätze gibt es laut Bauer zwischen 30- und 50-mal im Jahr. In diesen Fällen steigen die Eurofighter bewaffnet auf und nehmen Sichtkontakt mit den Flugzeugen auf. Einsätze mit Überschall seien „an sich eher selten“. Sie seien eben dann notwendig, wenn die Entfernung so groß sei, dass das nur mit Überschall möglich sei, sagte der Bundesheersprecher. Einen solchen gebe es rund einmal im Jahr.

Schall breitet sich in der Luft mit 340 Metern pro Sekunde aus. Nähert sich ein Flugzeug dieser Geschwindigkeit, kommt es zu Stoßwellen an der Maschine. Diese werden auf dem Boden als Überschallknall wahrgenommen. Die Lautstärke ist unter anderem abhängig von der Flughöhe, der Geländestruktur und der Wetterlage. Vor allem in Gebirgstälern ist ein Überschallknall relativ weit und laut zu hören.