Zwei Elektroautos vor einem Bahnhof, Carsaring-Projekt
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VCÖ-Mobilitätspreis für Carsharing in Tirol

Das Projekt „Carsharing Tirol 2050“ ist am Donnerstagabend mit dem Mobilitätspreis des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ausgezeichnet worden. Der Preis zeichnet Projekte aus, die dabei helfen, den motorisierten Verkehr und somit auch den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 zu reduzieren.

Der Verkehr verursachte im Vorjahr in Österreich mit 24,2 Millionen Tonnen um 10,4 Millionen Tonnen mehr Treibhausgase als im Jahr 1990. Die Zunahme des Verkehrs habe alle Einsparungen der anderen Sektoren wieder zunichte gemacht, erklärte VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. Allein in Tirol ist der Verkehr für rund zwei Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 pro Jahr verantwortlich.

Den Verkehr auf Klimakurs zu bringen sei eine ökologische Notwendigkeit und ökonomisch betrachtet sehr vernünftig. Der Öffentliche Verkehr gilt als grundlegend für die klimaverträgliche Verkehrswende und Carsharing als eine wichtige Ergänzung für die erste und letzte Meile. Kunden des Verkehrsverbunds Tirol (VVT) können für einen Aufpreis von 100 Euro zur ÖV-Jahreskarte ein umfassendes Carsharing Angebot nutzen.

Angebote mehrerer Anbieter zu gleichen Bedingungen

In 21 Gemeinden stehen 38 Carsharing-Fahrzeuge von floMOBIL und Beecar zur Verfügung – mehr dazu in Flächendeckendes E-Carsharing in Kufstein. „Das Besondere ist, dass das Angebot mehrerer Anbieter gebündelt wurde und unter den gleichen Bedingungen genutzt werden kann. Ein Projekt, das auch für die anderen Bundesländer zu empfehlen ist“, gratuliert VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak zum Gewinn der Kategorie „Mobility as a Service und Sharing“ beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich.

Der VCÖ-Mobilitätspreis wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt. Trotz Covid-19 Pandemie wurde die hohe Anzahl von 385 Projekten und Konzepten eingereicht. Neben „Carsharing Tirol 2050“ wurden am Abend zwölf weitere Projekte in Wien bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), VCÖ und ÖBB ausgezeichnet. Gesamtsieger war die Vorarlberger Gemeinde Göfis. Göfis machte aus dem mit Autos zugestellten Dorfplatz ein belebtes Ortszentrum.

Auch „vorbildliche Projekte“ ausgezeichnet

Als vorbildliche Projekte wurden heuer zudem „Imst bewegt: Schulweg = Fußweg“ und „Mikro ÖV Wipptal“ ausgezeichnet. In Imst wurden rund 500 Schülerinnen und Schüler mithilfe eines spielerischen Wettbewerbs dazu bewegt, über 80 Prozent ihrer Schulwege zu Fuß oder mit Öffis zurückzulegen. Der Autoverkehr und die Abgasbelastung rund um die Schulen habe dadurch spürbar abgenommen, die Kinder seien durch die Bewegung ausgeglichener und die Eltern zeitlich entlastet gewesen, heißt es.

Das Konzept „Mikro ÖV Wipptal“ beinhaltet neun umsetzungsreife Projekte, die die Mobilität von Einwohnern und Gästen nachhaltiger gestalten sollen. So sollen unter anderen ein Anrufsammeltaxi für das Navistal, Fahrrad- und E-Bike-Verleih an Bahnhöfen und ein Gesamtkonzept für Wanderbusse angeboten werden.